Review

Fighting Beat
(Sunfilm/Tiberius Film) 

Das der thailändische Film mittlerweile Vorreiter auf dem Martial Arts – Sektor ist, weiß der geneigte Zuschauer spätestens seit Ong Bak. Kracher wie Born to Fight oder Dynamite Warrior wurden schnell nachgeschoben, um die Wartezeit auf den vom Fan sehnlich erwarteten Ong Bak 2 zu verkürzen. Nun liefert uns Sunfilm /Tiberius Film mit Fighting Beat den nächsten Actioner aus dem Land der schmerzfreien schwerelosen Kämpfer.
Die Geschichte dreht sich um den jungen Khem (Thun Thanakorn), der vor Jahren durch einen Mord seinen Vater verlor, und seit dieser Zeit als Ziehsohn bei Mönchen lebt. Tagsüber arbeitet er als Tauchführer, abends gibt er sich als lebender Boxsack für Touristen in der Bar seines Freundes Uncle Prao (Sura Sankum) her. Er ist die Muay Thai Attraktion im Viertel, als jedoch skrupellose Geschäftsleute die Bar kaufen wollen, um dort ein Boxcamp zu errichten, Uncle Prao das Angebot jedoch ablehnt, wird aus den Schaukämpfen schnell blutiger Ernst.
Fighting Beat ist ein zweischneidiger Film. Neben hervorragend choreografierten Fights, einem sympathischen Hauptdarsteller und der wunderschönen landschaftlichen Kulisse Phi Phi Islands, der man die schreckliche Verwüstung des Tsunamis im Dezember 2004 nicht mehr ansieht, liefert der Film jedoch eine löchrige Story, der die Verantwortlichen wohl selber kaum trauten, so dass sie sie an keiner Stelle wirklich ernst genommen haben, eine simple Struktur im Aufbau des Filmes und ein Soundtrack, der beliebig auf die Bildfolgen gesetzt wurde. Die im Drehbuch angedeuteten kritischen Untertöne verlaufen oft ins Leere, so dass auch hier eine gute Chance vertan wurde, Sozialkritik in einem Unterhaltungsfilm unterzubringen. Man kann dem auf Grund des nicht zu leugnenden Charmes dieser Produktion zwar nicht lange böse sein, jedoch schmälert das an vielen Stellen den Genuss des Filmes, der mit ein wenig mehr Feingefühl des Regisseurs Piti Chaturaphat zu weit mehr im Stande gewesen wäre.
Die Veröffentlichung aus dem Hause Sunfilm/ Tiberius Film glänzt durch eine poppige, auffallende Schuber - Verpackung. Im visuellen Bereich sind keinerlei auffallenden Mängel, der Ton ist dank DTS – Tonspur sehr wuchtig und raumfüllend. Im Bonusbereich findet sich ein Making of, Behind the Scenes, Musikvideo, Trailer und TV-Spots.
Fighting Beat ist ein Spagat zwischen Tradition und modernem Muay Thai, der seine Kämpfe roh und wild zelebriert, jedoch leider viele gute Ideen ungenutzt lässt, beziehungsweise den zum Teil eingestreuten Humor durch pubertär zotige Einlagen verpuffen lässt. So bleibt einem nur der visuelle Schauwert, gestählte Kämpfer vor einer wunderschönen Kulisse kämpfen zu sehen, und sich kurzweilig und ohne großen Anspruch gut unterhalten zu lassen.  

CFS 

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