In der dritten Runde der weltberühmten Indiana Jones-Reihe ist neben Harrison Ford auch Sean Connery, als Indy's Vater, mit von der Partie. Das kann doch nur gut werden, denken sich wahrscheinlich einige, die diesen Teil noch nicht kennen - sie sollen Recht behalten!
Von allen drei Teilen, den vierten zähle ich absichtlich nicht dazu, denn der ist totaler Humbug (ein Totalausfall!), ist Indiana Jones und der letzte Kreuzzug mit einem kleinen Vorsprung auf den Tempel des Todes der beste.
Indys Lieblingsfeinde, die Nazis, sind zurück und haben seinen Vater, Professor Henry Jones Sr., entführt, um dadurch Unterstützung bei ihrer Suche nach dem Heiligen Gral zu erhalten. Den Spuren von Amerika über Venedig durch die Wüsten des Gelobten Landes folgend, liegt es an Indy, seinen Vater zu retten, den Heiligen Gral zu finden und alles wieder “in Ordnung” zu bringen.
Nach Jäger des verlorenen Schatzes nun der zweite Teil, in dem die Nazis eine tragende Rolle spielen. Eigentlich wäre das ja gar nicht so schlimm, doch leider werden diese einmal mehr als Dummbatzen und total klischeebeladen dargestellt. Dazu kommt dann noch, dass der "Film-Hitler" Rechtshänder ist, obwohl er im wahren Leben ein Linkshänder war - die Produzenten hätten wohl ein bisschen mehr die deutsche Geschichte studieren sollen.
Viel wichtiger ist jedoch, dass die Story wieder einmal rasant und sehr actionlastig inszeniert worden ist. Von handfesten Schlägereien, über toll gefilmte Verfolgungsjagden zu Lande und zu Wasser bis hin zu einem explosiven Feuergefecht in der Luft ist hier jegliche Form von Action vertreten. Leider hat man es hierbei mit Realismus nicht allzu genau genommen: Als Indy auf dem Pferd vor den Nazis flüchtet, schießen diese mit ihrem Panzer auf ihn. Bei solch kleinen Distanzen würde niemand auf diese Idee kommen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass man das Ziel auch trifft, ist sehr gering. Oder als Indy's Vater auf den Ketten des Panzers landet und er ihn mit der Peitsche festhält, passiert nicht wirklich viel - entweder hätten ihn die Panzerketten weggerissen oder er hätte sich sein Hinterteil dermaßen aufgeschrubbelt, dass davon anschließend nicht mehr viel übrig gewesen wäre. Das sind, neben dem "falschen" Hitler und der dümmlichen Darstellung der Nazis, die einzigen Kritikpunkte, die ich anprangern möchte. Ins Gewicht fallen tun sie aber nicht.
Positiv anzumerken wäre noch der große prozentuale Anteil an Humor, der sich im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen deutlich erhöht hat. Die Wortgefechte und Nicklichkeiten zwischen Sean Connery und Harrison Ford sind urkomisch. Sean Connery weiß in der Rolle des etwas trotteligen Vaters fast noch besser zu gefallen, als Harrison Ford in seinem Part als furchtloser Archäologie-Abenteuer-Professor. Mitunter die beste Szene ist, als Connery mit Hilfe von Indy's Glücksbringerfeuerzeug die Fesseln lösen soll und ihm dieses aus der Hand rutscht, den Teppich entflammt und anschließend das ganze Zimmer anfängt abzufackeln. Noch viel komischer finde ich allerdings die Flucht vor den Nazis mit dem Flieger. Natürlich muss Sean Connery das MG betätigen, um die Gegner auf Distanz zu halten bzw. sie zu töten, doch leider unterläuft ihm ein Missgeschick und er trifft ihren eigenen Flieger. "Vater, sind wir getroffen?" "Mehr oder weniger. Junge, es tut mir leid. Sie haben uns erwischt." Oh man, bei dieser Szene könnte ich mich jedes Mal beömmeln - einfach nur genial!
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug bildet einen perfekten "Abschluss" der actiongeladenen Abenteuerreihe, die schon lange Kultstatus besitzt. Durch diese Rolle kam Harrison Ford ganz groß raus und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der bestbezahltesten Darsteller in ganz Hollywood. Für Fans des Professors ein absolutes Muss, aber auch für diejenigen, die es noch werden wollen hält der Film alles parat, was man über Indiana Jones wissen sollte! Unterhaltung vom Allerfeinsten!
10/10