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Nachdem die Welle an Komödien für das Jungvolk immer belanglosere Filme hervorbrachte, wurde es langsam Zeit für Parodie á la „Scary Movie“. So sind Motto und Titel des Werkes gleich: „Nicht noch ein Teenie-Film“.
Gleich zu Beginn wird „American Pie“ aufs Korn genommen: Ähnlich wie Jason Biggs im Original sitzt die Protagonistin Janey Briggs (Chyler Leigh) vorm Fernseher und will es sich selbst besorgen – zu „Eine wie keine“. Im Gegensatz „American Pie“ wird sie allerdings nicht nur von ihrer Familie, sondern von einer Unmenge an Personen gestört. Das ist zwar durchaus zum Schmunzeln, aber kein Brüller wie die meisten Szenen in den „American Pie“-Filmen, was dann auch schnell zum Dilemma des kompletten Films wird: Die satirische Kritik an den Teeniefilmen ist durchaus treffend, aber es mangelt an Gags bei denen man vor Lachen unterm Sessel liegt.
Doch die weitere Story orientiert sich im Großen und Ganzen an „Eine wie keine“. Schulschwarm Jake Wyler (Chris Evans) wird von seiner Freundin verlassen und wettet prompt, dass er jedes Mädchen zur Ballkönigin machen zu können. Die Wahl fällt (natürlich) auf Janey: schüchtern mit Brille, Pferdeschwanz und Farbklecksen auf der Latzhose. Bis ins kleinste Detail wird (zumindest am Anfang) „Eine wie keine“ nachgeahmt (ähnlich wie „Scream“ in „Scary Movie“), wobei auch hier die Kritik treffend und recht amüsant ist.

Doch im weiteren Verlauf muss Janey nicht nur umworben werden, sondern es mischen auch diverse skurrile Figuren mit. Jakes Schwester Catherine (Mia Kirshner), die ihn in „Eiskalte Engel“ Manier vernaschen will, Janeys Bruder Mitch (Cody McMains), der einer Jennifer Love Hewitt Schönheit ähnlich wie in „Can´t hardly wait“ hinterher ist usw. Der erste Auftritt von Catherine wird mit dem coolen „Tainted Love“ Cover von Marylin Manson unterlegt.
Um den Film vollkommen verstehen zu können, sollte man einige Teeniefilme neueren und älteren Datums kennen, denn die Spannweite der „Opfer“ reicht von „10 Dinge, die ich an dir hasse“ über „Breakfast Club“ bis hin zu „Girls United“. Am wichtigsten ist es aber „Eine wie keine“ gesehen zu haben, denn ansonsten entgeht einem die Hälfte aller Gags.
Der Plot wird dann auch immer mehr zur Nebensache und Folie für Witze, Parodien und peinliche Situationen. So ist es dem Zuschauer (so wie bei eigentlich jeder Persiflage) ehrlich gesagt vollkommen egal, wie die Geschichte ausgeht, denn man fühlt mit diesen „Witzfiguren“ eben nicht mit. Besondere Spannung oder Romantik ist da natürlich auch nicht drin, aber die erwartet wohl niemand.

Die Gags sind fast immer treffend (z.B. Brille abnehmen und Haare offen tragen macht die graue Maus sofort zur Sexbombe), aber leider fehlen die Brüller wie in Parodien der Marke „Scary Movie“ oder „Hot Shots“. So ist der Film zwar bemüht und bringt auch einige gute Ideen wie ein Cameo von Molly Ringwald auf den Schirm, aber leider lacht man nie Tränen. Allerdings kenne ich nur die deutsche Synchro; eventuell ist die O-Fassung (so wie bei „Scary Movie“) besser. Schlecht sind nur die Fäkalgags, die seit neuestem wohl aus keiner Komödie mehr zu verbannen sind.
Die Schauspieler sind alles in allem gut. Man muss eigentlich kaum ein Wort über sie verlieren, da sie zwar keine Preise mit ihrer Darstellung gewinnen, aber von schlechtem Schauspiel weit entfernt sind. Ein bekanntes Gesicht bietet Randy Quaid als Janeys Vater.

Zwar ist „Nicht noch ein Teenie-Film“ nicht der Oberkracher, den man hätte machen können, aber eine treffende Parodie, die etwas witziger sein müsste.

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