Recep Ivedik ist ein als türkischer Macho getarnter wandelnder Witz.
In seinen besten Momenten ist er eine Mischung aus Mr Bean, Borat, Ali G. mit einem Hauch Adriano Celentano. In seinen eher schlechteren Momenten ist er Mittelmaß.
Dabei sollte man nicht unbedingt auf eine Handlung eingehen, denn was hier vorliegt, ist eine Aneinanderreihung beliebiger Sketchsequenzen, die eine notdürftige Handlung vorantreiben.
Der Darsteller füllt seine Rolle hervorragend aus. Zu sagen, er wäre ein überragender Darsteller, wäre zuviel des Guten. Er macht seine Figur, obwohl eigentlich ein egozentrische Eigenbrötler, zu einer wirklich sympathischen Erscheinung, denn seine Figur ist lediglich eine übersteigerte Form des selbstsicheren, nicht-reflektierenden, Vorzeigevorstadt-Machos.
Seine Versuche beim weiblichen Geschlecht mit seiner pubertären Art anzukommen sind demzufolge natürlich auch nicht wirklich mit großen Erfolgsaussichten gekrönt.
Hinzu kommt, dass er trotz seiner eigenen Fülle und Haarigkeit nicht mit eben jenen Gehässigkeiten seinen Gegenübern spart, insbesondere dem holden Geschlecht gegenüber.
Was soll ich sagen: Politisch korrekt ist was anderes.
Und gerade wegen all dem oben erwähnten macht Recep Ivdeik einen ungeheuren Spaß, kein Wunder, dass das der erfolgreichste türkische Film des Jahres 2008 sein soll. Verdienen tut er es allemal.
Wo die deutschen mit ihren harmlosen Bully-Zoten Millionen ins Kino locken, da lockt in der Türkei ein Schandmaul von Bär die Zuschauer an.
Kinder werden lachen, weil es eine Klamotte ist, Erwachsene werden lachen, weil es eine überzogene Parodie ist, und Nostalgiker werden lachen, weil er einen an die guten alten Komödienklassiker aus der türkischen Klamottenkiste erinnert (Kemal Sunal und Konsorten).
Alles in allem kein cineastischer Meilenstein, aber ein perfekter Popcorn-Film, der auch noch mit einem der souveränsten Filmfinals der letzten Zeit aufzutrumpfen versteht.
Richtig Gut: 8 Punkte