Review

08/10
Wenn das beste an einem Film sein Soundtrack und die sabberndswerte Hauptdarstellerin ist, ist dieser Film automatisch auch schlecht? Diese Frage muss man sich bei "Jawbreaker" stellen, in der Rose McGowan ihre bis dato beste Performance abliefert als Courtney Shayne die "Queen-Bitch" welche wir alle noch aus Schulzeiten kennen. Ein jeder vergöttert sie, ein jeder verflucht sie, doch wir alle lieben sie (oder wollen zumindest so sein wie sie)

"Jawbreaker" ist eine bissige schwarze Teen-Komödie und im Vergleich zu seinen Artgenossen die, die 90er Jahre mit sich brachten erfrischend frech, böse und bisweilen grotesk wenn Tod und Vergewaltigung als Lacher missbraucht werden. Autor und Regisseur Darren Stein hat nicht nur bei der großen Schwester "Heathers" abgeschaut, auch verdächtig an "Carrie" und "Grease" erinnert das Ganze.

Der Film dreht sich darum das drei Mädchen ihrer besten Freundin zum 17ten Geburtstag einen Scherz spielen (das gleicht eher der wohl grausigsten Entführung der (Teenie)Film-Geschichte) und das endet damit das diese Freundin am Ende tot im Kofferraum der drei liegt. Nunja was tun? Zwar hat die Tote jetzt den Weg für Courtney geebnet, Bühne Frei für die Prom-Queen, aber es gibt ja noch die Bullen weswegen man alles schnell als eine Vergewaltigung tarnt. Bei der Drapierung der Leiche auf ihrem Bett taucht unverhofft der größte Freak der Schule auf (mit einer gräßlichen Perücke getarnt, Judy Greer) und findet heraus was das Trio getan hat, doch Courtney weiß zu handeln. Sie bietet der grauen Maus Macht in der Form von Coolness an, von nun an nimmt sie den Platz der Totin ein. Doch es gibt auch menschliche Gefühle zwischen Lip-Gloss und Mascara, Julie (Rebecca Gayheart) hat ein schlechtes Gewissen und will nichts mehr mit ihren ehemaligen Freundinnen zu tun haben. Nebenbei tauch auch Pam Grier in einer eher kuriosen Nebenrolle auf als Detektivin Cruz.

Ich liebe diese Art von Filmen, ich weiß nicht es ist einfach ein Genuß einen 90minütigen Catfight mitzuerleben, vielleicht sprechen da niedere Instinkte aus mir, ich vergöttere Heathers und auch Jawbreaker war ein großartiges Erlebnis für mich. Es kann sein, dass mich einfach fasziniert eine andere Welt als die meines tristen Schul-Alltags zu erleben, denn es laufen nicht mal im Hochsommer heiße Girls in kurzen Minis und High Heel Stilettos durch die mir bekannten Schul-Gänge (aber ich bezweifle das das auch in Amerika der Fall ist)

Darren Stein weiß jedenfalls wie man Catfights in Szene setzt, den nötigen Dialog-Witz versprüht das Drehbuch in
jeder Minute, der Soundtrack weiß ebenso zugefallen wie die 3 Hauptdarstellerinnen wobei Rebecca Gayheart schon
in "Beverly Hills 90210" aus dem High School-Alter rausgewachsen war.

Jawbreaker ist ein 80 minütiges Musik-Video das in keiner Minute langweilig wird, seine auf und abs hat und unerwartet mit einem Cameo Marilyn Mansons aufwartet (der es mit seiner damaligen Freundin Rose McGowan ganz dirrty treibt)
Sogar der Abschlussbal ist gelungen und wirkt nicht ausgelutscht und die Auflösung des Films ist einfach herrlich. Zu sehen wie Rose saueres bekommt ist eine Genugtuung auch wenn ihr Charackter einer der Besten des Films war (auf seine eigene Art und Weise)

- "This is High School, Detective Cruz! What is a friend, anyway?!"

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