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Die Dinos poltern zurück und diesmal auch in San Diego!


Steven Spielbergs einziges Sequel basierend auf Michael Crichtons Roman "The Lost World" wirkte nachdem schauen auf DVD nicht mehr so gut, wie man ihm im Kino sah und nun ja mittlerweile liegen auch gut 17 Jahre zwischen dem Besuch und einem erneuten Heimkinoabend mit dem Filmchen. 
Wobei er trotz einer sehr generischen Handlung, sehr vieler teils haarsträubend plumper Dialogfetzen und zweckentfremdet geschnittenen Handlungsszenen, immer noch als unterhaltsame Achterbahn funktioniert, die mit einer guten Portion Humor (samt der teils sittsam bekloppten Dialogeinsprengsel) und herrlich glatter Gut und Böse - Struktur zu bespaßen weiß. Mehr allerdings auch nicht! Immerhin hat es Jeff Goldblum als einziger aus dem Original - Cast geschafft in seiner angestammten Rolle als Chaostheoretiker Dr. Ian Malcolm an den Start zu gehen, während sich Sir Richard Attenborough als Mr. Hammond einen kleinen Part innehält, um quasi den roten Faden zum ersten Teil zu halten und nun ja Lex und Tim (die beiden Kiddies aus Teil 1) sagen auch mal kurz Hallo und das wars dann auch.
Der restliche Cast rekrutiert sich aus allerlei bekannten Genre - oder auch Charaktergesichtern. 
Pete Postlethwaite ("Alien3" und "The Town") bringt sogar in seinen Charakter ein bissl Ambivalenz rein, wobei besonders für den Anfang des Film relevante Szenen leider rausgeflogen sind und nun ja ein bissl mehr Charaktertelling hätte nicht geschadet. Peter Stormare ("Fargo" und "Hänsel & Gretel: Hexenjäger") kommt als einer seiner Kollegen - Sidekicks Dieter (What for a Name) leider dann doch zu kurz und wird irgendwann nach dem Gedisse an einem kleinen Dino, aus der Handlung von dessen Familienanhang getilgt.
Julianne Moore darf als Love Interest von Ian ran und weiß auch zu überzeugen, ebenso Vince Vaughn der sich mit einem eher lustigen Schauspiel dann erst für Komödien empfahl und aus diesem Genre leider bis jetzt nicht mehr rauskam, denn der Mann kann mehr, auch nen Norman Bates?????
Hinzu kommt dann noch ein sympathischer Richard Schiff, der leider die erste Stunde des Films nicht überlebt, mit diesem Charakter hab ich an einer besonderen Stelle doch sehr mitgefiebert.
Vanessa Lee Chester als Dr. Malcolms Tochter wirkt auch nie störend, wobei nun ja es ja zum wortwörtlichen Konzept gehört das auch irgendwelche Kinder bzw. Teenies in diesem Franchise mitmachen müssen, passend zum Slang eines unterhaltsamen Filmes für die ganze Familie!
Und so sieht sich das über den weiteren Film, das allen voran viele bekannte Gesichter Opfer irgendwelcher T - Rex oder Raptoren - Angriffe werden, die Spielberg allerdings gekonnt in Szene setzt und nie auswälzt, da die Tricktechnik zu diesem Zeitpunkt in Sachen CGI etwas weiter war und ein paar Minuten mehr Dino - Terror drinne waren, allerdings auch hier weniger ist mehr wirklich was hieß und man nicht an einer generellen Übersättigung in Sachen VFX leidet.
Neben den immer noch vortrefflichen CGI´s aus dem Hause ILM, sind es aber insbesondere die Animatronics von Stan Winston (RIP) die, die Dinos zu glaubhaften Leinwandleben verhelfen.
Die Musik von John Williams passt auch wieder wie die Faust aufs Auge und ist auch vom Film losgelöst ein hörbarer Ohrenschmaus.
Storymäßig bekommt man allerdings nix besonderes geboten, denn der raffgierige Neffe Mr. Ludlow (herrlich boniert: Arliss "Full Metal Jacket" Howard) will ein paar Dinos einfangen und diese nach San Diego verfrachten, was allerdings nicht wirklich gelingt, denn ein einziger T - Rex stampft für ein herrlich, leicht trashig wirkendes Finale durch die City und verschreckt nicht nur arme japanische Geschäftsmänner.
So ist "The Lost World" mehr als sinnfreier unterhaltsamer Dino - Monsterfilm geworden und empfiehlt sich für gemütliche Themen - Sondertage im Heimkino, wobei er trotz seines Status Quo als Sequel viel Charme und Spaß an den Tag legt und das ist doch Hauptsache, genauso das man dennoch zu einem gewissen Anteil mit den menschlichen Figuren mitfiebern kann, auch wenn viele von denen sehr flach ausgefallen sind und das gilt nicht nur für die vermeintlichen Hobbyjäger.

Fazit: Solides, trotz einer Laufzeit von gut 2 Stunden kurzweiliges Sequel dessen Status eher auf weniger Story und Charaktertelling liegt, als auf Action und mehr Dinos...
7 von 10 T - Rex - Klauenhiebe

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