"Jeder für sich und Gott gegen alle" ist die Geschichte von einem jungen Mann der jahrelang eingesperrt und von der Aussenwelt abgeschirmt in einem Kellerverlies vor sich hin vegetierte, bis er eines Tages in die Welt hinausgetragen und auf dem Marktplatz von Nürnberg mit einem Brief in der Hand aufgestellt und zurückgelassen wird. Der junge Findling Kaspar Hauser, welcher weder richtig sprechen noch gehen kann wird nun von der feinen Gesellschaft geschult, untersucht und zu guter letzt auch noch im Zirkus ausgestellt.
Kaspar Hauser, welcher hier hervorragend von Bruno S. verkörpert wird, begibt sich während des gesamten Filmes, begleitet von dem Zuschauer, auf eine Reise durch die Gefühlswelt. Das Wechselbad der Gefühle von Ahnungslosigkeit, erstaunen, Traurigkeit oder gar Furcht vor dem Neuen, ihm Unbekannten, wechselt sich gekonnt ab und wiederspiegelt sich in der Mimik und dem ausdruckstarken Spiel des Hauptdarstellers auf eine faszinierende Art und Weise, wie ich es lange nicht mehr gesehen habe.
Das ganze in einer für Werner Herzog Filme typischen ruhigen Erzählweise gepaart mit wunderschönen Bildern, machen diesen Film zu einem erstklassigen Meisterwerk, welches über die gesamte Laufzeit mehr als nur gefangen nimmt.
Von mir gibt es die Höchstnote 10/10