Wenn sich ein Steven Spielberg des unangenehmen Holocaust-Themas annimmt, dann kann nur ein großes und ergreifendes Drama dabei herauskommen. Spielberg scheut sich nicht davor, die Schrecken der KZs und die unmenschliche Grausamkeit der Nazis mit unverblümter Härte zu zeigen. Trotzdem gelingt ihm der schwierige Balanceakt, den Stoff gleichzeitig auch mit dem nötigen Respekt und dem richtigen Maß an Fingerspitzengefühl zu erzählen. Neben den perfekt ausgewählten Schauplätzen wird das Epos insbesondere durch die überragenden Leistungen von Liam Neeson und Ben Kingsley getragen. Die Schwarzweißbilder verleihen dem Film fast dokumentarischen Charakter, schaffen aber gleichzeitig eine gewisse (und durchaus notwendige) Distanz. Nur beim Ende lehnt sich Spielberg zu weit aus dem Fenster und beutelt die Tränendrüsen zu arg: Das ist dann leider mehr Hollywood denn Historie.