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Der Blick des Odysseus handelt von einem Regisseur (Harvey Keitel), der zurück in seine Heimat Griechenland gekommen ist, um bei der Premiere seines aktuellen Films dabei zu sein. Doch dann macht er sich plötzlich auf die Suche nach einen verschollenen unentwickelten Film aus vergangenen Jahren. Die Suche führt ihn letztendlich kreuz und quer durch den Balkan von Albanien, über Mazedonien bis zu Bulgarien und Rumänien und schließlich landet er im zerbombten Sarajevo...

Auf seiner Reise erlebt der Zuschauer eindringliche Bilder von Menschen und deren Mentalität in den jeweiligen Ländern. Wer jetzt eine fröhliche Spazierfahrt erwartet, hat sich schwer getäuscht, es beginnt eine quälende Fahrt in die Langatmigkeit. Denn der Film weist den Zuschauer in quälend langen Bildern ein. In ewigen Minuten wird zum Teil eine Kamerastellung behalten, ohne das etwas Aufregendes passiert. Der Regisseur Theo Angelopoulos lässt den Zuschauer somit gekonnt am Leid des Hauptdarsteller und des gesamten Films teilhaben. Vorrausgesetzt, der Zuschauer schläft nicht vorher ein, oder befördert das Tape ins Jenseits. Und wer es doch geschafft hat, hat mitbekommen oder auch nicht...das hinter den Bildern der quälenden Langeweile hohes poetisches Europäisches Kunstkino steckt. Es ist schlichtweg unmöglich, die ganze Komplexität des Films zu erfassen. Themen wie Religion, Mentalität der Völker, Trauer, Enttäuschung, die Suche nach dem Perfekten Leben, Probleme eines Heimkehrers, der Balkankrieg und dessen Folgen werden hier behandelt. Um die ganze Komplexität dieser Themen Unterzubringen, bedient er sich zum Teil des Surrealen und des Mystischen. Wie gesagt, der Film dreht sich im eigenen Kosmos und man muss zum Teil auf seine gewohnten Erzählstrukturen und Sehgewohnheiten Verzichten können, und dabei sich auch dem „Neuen“ öffnen können, sonst ist man mit den Film schlichtweg überfordert oder man schläft vorher ein. Dieser Film gehört sicher zu den anspruchvollsten Filmen aller Zeiten. Großes Kunstkino für den Kopf, wobei schlicht gesagt, der Film nur für eine relative kleine Zuschauer verträglich ist, den großen Zuschauermassen wird dieser Film wegen seiner Komplexen Gestaltung schlichtweg missfallen oder auch ein großes langweiliges Rätsel bleiben. Insgesamt gesehen hohes Kunstkino, nicht umsonst, bekam er auch den Großen Preis der Jury in Cannes. Jedoch muss man als Vorraussetzung, auch ein hohes Maß an Geduld mitbringen, um ihn genießen zu können.

Fazit: Nur für Leute geeignet, die sich vor anspruchvollen und langatmigen Filmen nicht abschrecken lassen.

Wertung : 8/10

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