„My Giant“ ist eine Tragikkomödie, welche die beiden Genres leider recht unbeholfen zusammenmixt.
Sam 'Sammy' Kamin (Billy Cristal) ist Hollywoodagent – aber kein erfolgreicher. So vertritt er kaum Klienten und als einen potentiellen Star beim Dreh in Rumänien besucht, feuert der ihn direkt und will sich was besseres suchen. „My Giant“ versucht sich größtenteils als Satire aufs Filmgeschäft, auch wenn keine einzige Szene des Streifens in Hollywood spielt.
Frustriert brettert Sammy davon und mit dem Leihwagen direkt auch den nächsten rumänischen Abhang hinunter, wo er beinahe in einem Fluss ersäuft. Er wird allerdings gerettet und von Mönchen gepflegt, in deren Kloster auch der rund 2,30 m große Max Zamphirescu (Gheorghe Muresan) sein Zuhause hat. Dieser muss sich vor der Außenwelt verstecken, ist aber literarisch sehr gebildet und spricht mehrere Sprachen. Schon früh versucht „My Giant“ möglichst ehrbar auf die Nachteile des Riesenwachstums einzugehen.
Da am Set des rumänischen Films noch ein mächtiger Barbarendarsteller gesucht wird, freundet sich Sammy mit seinem Retter an und bringt ihn zum Film. Er macht seine Sache gut, woraufhin die beiden nach Amerika fliegen. Sammy wittert den potentiellen Star in dem Giganten und will ihn groß rausbringen, weshalb er auch nicht immer ehrlich zu seinem Schützling ist...
Auch wenn die Story von „My Giant“ sicherlich nicht von der Stange ist, so besteht sie doch aus vielen zusammengeklauten Fragmenten. Die übliche märchenhafte Geschichte vom karrieregeilen Mann, der später die wirklich wichtigen Dinge im Leben erkennt, wird angereichert mit einen Schuss Showgeschäft-Satire und einer Außenseiterstory, die sich bei Vorlagen von Quasimodo bis „Rain Man“ bedient. Leider bleibt der Plot dabei recht vorhersehbar.
Die Tragik der Geschichte lässt dafür ein paar wirklich gute Momente entstehen, die vor allem zum Ende des Films hin überzeugen. Auch wenn das Ganze natürlich an hohe Werte appelliert, so ist es doch nicht allzu vollgestopft mit Moral und kann einen etwas bewegen.
Recht misslungen ist der komische Part des Films. Viele der Gags sind zu klamaukig geraten und beißen sich arg mit der tragischen Seite des Films. Auch der zappelnde Billy Cristal ist lange nicht so gut wie in „Harry und Sally“ oder „Forget Paris“ und viele Gags hat man schon zig mal vorhergesehen. Einzig und allein zum Schmunzeln ist der selbstironische Auftritt Steven Seagals, der zudem recht lang ist. Hier und den dazugehörigen Szenen kommt sogar ein wenig Hollywoodsatire auf.
Billy Cristal agiert auf ganz ordentlichem Niveau, auch wenn er in den humorigen Szenen versagt und seine Gags kaum zünden. Auch Gheorghe Muresan als liebenswerter Simpel trotz hoher Bildung in der Literatur ist bestenfalls solide und die meisten Nebendarsteller bekommen kaum Platz in der Geschichte.
„My Giant“ ist eine unterschiedliche Tragikkomödie, die zu viele müde Gags serviert, um überzeugen zu können.