Die Verfilmung von Michael Endes gleichnamigen Fantasyroman ist eine äußerst zwiespältige Angelegenheit. Auf der Habenseite stehen die ebenso eleganten wie unheimlichen grauen Herren, die den ganz kleinen Zuschauern sicherlich Alpträume bereiten dürften, sowie einige skurrile Kulissen, die äußerst phantasie- und kunstvoll gestaltet wurden. Der verzweifelte Kampf der cleveren kleinen Momo gegen die Zeitdiebe wird im Finale richtig spannend. Leider kann uns das Wuschelköpfchen mit dem Mantel aus der Altkleidersammlung nur bedingt mit seinen großen dunklen Augen verzaubern: Momos heile Welt ist ausgesprochen kitschig und die konsum- und kapitalismuskritische Botschaft, die Michael Ende uns vermitteln will, ist in ihrer Aufdringlichkeit fragwürdig. Nirgendwo auf der Welt führen Straßenkinder ein idyllisches Leben und sind wunschlos glücklich. Gigantische dramaturgische Schwächen sind auch zu verzeichnen.