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Isabel Sarli ist die argentinische Anita Ekberg, eine rassige, naturgewachsene Schönheit mit beeindruckendem Vorbau und annehmbaren schauspielerischen Qualitäten. In diesem Filmklassiker des argentinischen Kinos ist sie 35 und spielt die Prostituierte Monica, die vor ihrem Zuhälter Pédro zu einem früheren Liebhaber José flieht, der als einzelgängerischer Fischer in einer kleinen Hafenstadt lebt. Sie erhält von ihm Unterkunft, geht aber zunächst weiter ihrer Beschäftigung nach, bis der Zuhälter sie aufspürt und zurückholen will. Der Fischer riskiert im Kampf mit dem Zuhälter sein Leben und beweist ihr damit, daß es für sie ein anderes Leben gibt: an der Seite des Fischers.
Die Handlung dient als Aufhänger, um Sarlis Schönheiten effektvoll am tropischen Strand in Szene setzen zu können, gefilmt wurde in Brasilien. Besonders schön und lange ist ein Nacktbad zehn Minuten nach Beginn des Films. Der Film zeigt mehr Nackheit als man vielleicht von einem lateinamerikanischen Film dieses Entstehungsjahrs erwarten würde, und tatsächlich wurde der Film erst 1978 von der Zensur freigegeben (und dies angeblich nur zerstückelt)!
Wie in fast allen ihrer Filme spielt Sarli an der Seite von Armando Bo, der auch Regie führt. Von ihm hätten sich D´Amato und Franco gerne ein paar Scheiben abschneiden können, wie man erotische und in diesem Fall "tropische Ekstase" mit wenig Mitteln hervorrufen kann. Ein unverwechselbares "Naturtalent" wie die Sarli trägt das ihrige zur Sache bei. Alle Freunde von Softerotik sollten mal ein Auge auf die Sarli/Bo-Filme werfen, bei eBay finden sich fast alle, wenn auch ausschließlich in spanischer OF.
Was die Handlungselemente betrifft, so gilt: Overacting rules! Aber das trägt natürlich zur Unterhaltung bei. So sind die Typen der Rotlichtszene überzeichnete Schurken, die man trotz aller Sprachschwierigkeiten ebenso unmittelbar "versteht", genauso wie Sarlis Erotik ohne Sprachbarrieren für sich spricht. Erwähnenswert ist noch, daß fast durchgängig nicht nur eingängige Orchestermusik, sondern auch Gesang erklingt (selbst während einer Rauferei geht das heitere Lied weiter), alles in allem eine erotische Latino-Fiesta mit eingeschobenen melodramatischen Aktionen also. Der Film ist übrigens mehr brasilianisch als argentinisch, ich vermute daß er auch für Argentinier bewußt etwas "exotisch" wirken sollte.

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