Na dann wollte ich mir doch endlich mal diesen Film ansehen, der geschmacklos Behinderte und dicke Menschen durch den Kakao zieht. Und was dabei herauskam, habe ich mir fast gedacht:
Das ein Film mit diesem Thema um, äh, geschmacklosen Humor nicht drum herum kommt sollte man sich vielleicht vor dem Besuch überlegen. Abgesehen davon fand ich den Humor nicht geschmacklos, außer man ist völlig überempfindlich oder versinkt als Betroffener im Selbstmitleid. Im Gegenteil; der Humor ist sogar recht spärlich gesät und macht den Film letztlich zu einer Mischung aus Komödie und, naja, sagen wir mal nachdenklich stimmenden Film. Und genau das halte ich dem Film zu gute. Der Humor ist sanft und geht nie unter die Gürtellinie oder wird gar beleidigend (und wie gesagt, trotzdem hätte man damit rechnen können / sollen und nachher nicht Betroffenheit heucheln).
GRUNDIDEE
Hal ist ein oberflächlicher Mann, der die Frauen nur nach dem Äußeren angeht. Wie in ähnlichen Komödien wird er gezwungen seine Sichtweise zu ändern – im wahrsten Sinne des Wortes, denn ab sofort sieht er die Körper der Menschen nur noch entsprechend ihrer „inneren Schönheit“ und sieht daher gar nicht, dass seine neue Angebetete extrem Übergewichtig ist … das führt zu allerhand Verwirrung mit vielen positiven und negativen Folgen.
Es ist mir ein wenig unbegreiflich wie Kritiker bei dem Film die Folgen der Therapie-Sitzung im Fahrstuhl, durch die die neue Sichtweise ermöglicht wird, bemängeln können – muß man sie doch einfach als gegeben annehmen, genau wie in den ganzen Seelentausch-Komödien und anderen Filmen wie zB Der Dummschwätzer.
Es geht einfach um die Frage „Was wäre wenn“ und dass man mit Rufen nach Realismus vielleicht einfach zu Hause bleiben sollte, verrät ja schon der Trailer (und wenn ich als Realismusfanatiker das schon sage, dann soll das was heißen). Das unrealistische Setting ist Vorraussetzung für diesen Film, eine Gedankenspielerei.
ERGEBNIS
Der ach so geschmacklose Film strengt sich an, sensibel auf die Thematik der Aburteilung aufgrund von Äußerlichkeiten einzugehen und das gelingt ihm in vielen Ansätzen ganz gut und ich finde dass man sich selbst gut ertappt sieht – denn den Schuh können wir uns wohl alle anziehen. Wenigstens einmal wurde sogar daran gedacht eine in Wahrheit hübsche Frau aufgrund ihrer miesen Hintergedanken für Hal hässlich zu zeigen – schade, dass das nicht konsequent durchgezogen wurde.
Alles in allem eine nette Komödie, vielleicht etwas seicht, dafür aber mit mehr Anspruch als die heutige Slapstick-Fraktion (Scary Movie, American Pie, Road Trip etc etc).
7/10 Punkte