Bei „The Green Hornet“ handelt es sich um einen ziemlich unmotivierten Eastern, der trotz guter Besetzung kaum nennenswerte Höhepunkte aufzuweisen hat. Eigentlich ist die Idee, der grünen Hornisse zu einem asiatischen Comeback zu verhelfen nicht die Schlechteste. Seinerzeit konnte Bruce Lee in der Rolle des Kato erste Erfolge beim asiatischen Publikum feiern, während die Serie in ihrem Ursprungsland USA schnell wieder von der Mattscheibe verschwand. Bruce Lee der erste asiatische Leinwandheld, stellte in den späten 60’ern gewissermaßen eine Revolution für alle farbigen Künstler dar. Davon ist im lahmen Aufguss von 94 allerdings recht wenig geblieben.
Was an „Green Hornet“ wohl am meisten stört ist das extrem trostlose Setting und die blassen Charaktere. Die Kulissen sind steril und wirken völlig leblos, allen Szenen haftet daher immer etwas Künstliches an. Nicht nur die Location ist langweilig, auch die teilweise sehr renommierten Darsteller bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Da wäre zum einen Chin Kar-Lok als Titelfigur Green Hornet zu nennen, der kaum mehr Ausstrahlung besitzt als ein Stein. Kar Lok hat bereits eine ellenlange Filmgraphie vorzuweisen, aber nie wirkte er so hilflos wie hier. Lam Ching-Ying gibt hier im Übrigen seinen letzten Auftritt in einer Nebenrolle, bekanntlich starb der geniale Schauspieler viel zu früh. Sein Abschied ist allerdings wenig würdevoll, die Nebenrolle kaum der Rede wert. Zusätzlich führte er auch Regie, was aber rückblickend kaum zu seinen Stärken gezählt werden kann. Ergänzt wird die illustre Truppe von Yu Rong Guang, der noch am ehesten durch sein Charisma überzeugen kann. Die wenigen Szenen, in denen er als Cop zu sehen ist gehören noch zu den besseren Momenten.
Peinlich ist auch die Story, so banale Kost erwartet man jetzt nicht unbedingt aus Hongkong. Eigentlich geht es die ganze Zeit über um ein paar geklaute Boote aus dem Hafen von Shanghai, die irgendein verrückter Weißer für seine Zwecke verwenden will. Dieser Bösewicht erfüllt mal wieder alle Klischees die man in Hongkong gegen Westler hat, dazu gehört natürlich eine ordentliche Portion Rassismus was er mit einem Eisernen Kreuz auch höchst plakativ zur Schau stellt. Wie so oft, wenn in asiatischen Filmen Langnasen zu sehen sind, kann man sicher sein das hier absolut kein Schauspielkönnen vorhanden ist. Vielleicht sollte man in Zukunft keine talentfreien Touristen casten.
Größter Kritikpunkt den man einem Eastern vorwerfen kann ist mangelnde Action. Leider enttäuscht „Green Hornet“ auch in diesem Punkt, weil einfach viel zu selten die Post abgeht. Wenn die Hornisse dann man gegen diie Verbrecher vorgeht, ist dies wenig spektakulär. Besonders nervtötend ist bisweilen die Kameraarbeit aufgrund einiger schlecht platzierter Schnitte.
Ein kleines Highlight ist der kurze Fight zwischen Chin Kar Lok und Yu Rong Guang, der als einzige Kampfszene mit einer guten Choreographie aufwarten kann. Insgesamt aber deutlich zu wenig und noch unter dem Durchschnitt. Was das ganze noch mit Bruce Lee zu tun hat? Eigentlich nichts, denn bis auf eine kleine Hommage im Versteck der Hornisse mit Lee als lebensgroßen Aufsteller gibt es keinerlei Verweise auf das Original. Vielleicht auch besser so, der Meister würde sich im Grabe drehen…