Ein weiterer Ableger der Genre-Ikonen "Scream" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" wird uns hier mit "Do You Wanna Know A Secret?" präsentiert. Doch obwohl ich dem Schlitzerfilm und seinem Subgenre, dem Teenieslasher, sehr viel Toleranz entgegen bringe, kann man in diesem Fall nur von einem Fehltritt sprechen, der null Innovation im Gepäck hat.
Die Story wäre mit sechs Jugendlichen, die in einem Ferienhaus ihren Urlaub verbringen wollen, dort aber von einem maskierten Killer heimgesucht werden, bereits erzählt. Mehr als nun alle möglichen Elemente des Genres kurz auszuwringen und im Verlaufe des Filmes ab und an zu verwenden, fällt dem sinnfreien "Dark Summer" beziehungsweise seinen Machern jedoch nicht ein. Da hätten wir die zahlreichen obligatorischen "Falscher Alarm" - Schockmomente, bei denen ein Protagonist aus Freude den anderen erschreckt, dann das ominöse Telefon-Klingeln, die mit Blut geschriebenen Zeilen, die stellenweise eingesetzte Kamera aus der First Person-Perspektive des vermeintlichen Mörders und schließlich den Killer selbst, dem nach den ganzen Slashern der letzten Jahrzehnte nichts besseres einfällt, als mit einem Messer das feucht-fröhliche Grüppchen zu dezimieren. Natürlich trägt er auch eine Maske, aber diese ist mit Sicherheit das witzigste am ganzen Film - Hallo, Pinocchio? Bist du das?
Er könnte es wohl durchaus sein, falls jemand aus dem Produktionsteam ihm einen auf die Holznase gegeben und ihn anschließend unter Drogeneinfluss gestellt hätte, womit das Herausquillen seiner Augen geklärt wäre. Aber leider ist der Täter dann doch ein anderer, der in einer dämlichen Auflösung präsentiert wird und dabei seine grandiosen Motive zum Besten gibt. Ja, der Schluss ist noch schwächer als die unblutige Vorstellung der Charaktere, die kräftig labern, sich gegenseitig erschrecken oder sich am liebsten besteigen würden. Und zwischen Anfang und Ende sind nur Logiklöcher - also eigentlich nichts.
Das alles hätten ein paar gut in Szene gesetzte Morde ja vielleicht noch einigermaßen unterhaltsam machen können, doch auch in diesem Bereich erleben wir nur einen Bauchklatscher, denn unser mysteriöser Killer arbeitet fast ausschließlich im Off. Das ein oder andere Abnibbeln eines Protagonisten ist zudem auch noch von anderen Filmen gehamstert worden. So erinnert der Mord auf dem Steg besonders in seinen Aufnahmen von der Location stark an eine Szene aus "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast". An den Spannungsbogen muss man also insgesamt keine Ansprüche stellen, ebenso wenig wie an die Darsteller, die ihren Besuch an der Schauspielschule im Lotto gewonnen haben müssen. Was bleibt, ist daher nur ein langweiliger, einfallsloser Slasherbrei, der in vielen Punkten schlichtweg versagt. Amüsieren kann man sich aber immer noch an der peinlichen Maske des Killers...