Review

Bis heute ist " Club War " die teuerste Troma Produktion mit einem Budget von über zwei Millionen Dollar. Außerdem der erste Troma Film, den ich mir mal zu Gemüte führe und ich muss mich hiermit sofort outen, dass ich mit dieser brutalen Gewaltverherrlichung nicht sonderlich viel anfangen kann. Ist einfach nicht mein Fall. Hier holte man sogar zwei Regisseure mit Michael Herz und Lloyd Kaufmann, welche schon an anderen Troma Produktionen mitgearbeitet haben. Lloyd Kaufmann schrieb auch das mehr als schwache Drehbuch. Doch gerade durch solche Filme ist Troma groß geworden, außerdem bekannt und hat eine große Fangemeinde. Zu denen zählen aber bestimmt nicht die deutschen Kritiker. Auch wurden die meisten Filme der Schmiede bei uns sofort indiziert und im Fernsehen wird man so etwas nie zu Gesicht bekommen.
Story:
Es gibt nur wenige Überlebende nach dem Absturz der Troma Airlines, doch immerhin sind sie auf einer hübschen Insel gestrandet. Auch diese Idylle entpuppt sich bald als die Hölle, denn eine große Gruppe von Faschisten plant hier die Invasion auf Amerika. Natürlich sehen sie die Überlebenden als Feinde an und eröffenen sofort das Feuer. Von nun an herrscht Krieg auf der Insel, doch die kleine Gruppe lernt schnell sich zu verteidigen. So verwandelt sich die Insel in ein großes Schlachtfeld voller Leichen.

Eine ganz krude Story, die uns Lloyd Kaufmann hier verzapft, eigentlich geht es nur darum jeden Charakter so schräg wie möglich darzustellen und danach ins offene Feuer zu jagen. Zudem habe ich noch nie so einen Haufen von schlecht ausgebildeten Terroristen gesehen, welche sich dutzendweise über den Haufen ballern lassen und ihr Ziel trotz sehr hohem Munitionsverbrauch fast nie treffen. Der grunzende Kommandant ist fast schon der Gipfel der Lächerlichkeit. Genauso wie die Dialoge, da haut es einem glatt die Kinnlade herunter. Aber manch ein Dialog ist schon wieder so dämlich, dass man sich vor Lachen den Bauch halten muss und hier kann wirklich oft lachen, das scheint wohl der typische Troma-Brachialhumor zu sein. Wenn sich zum Beispiel eine Gruppe von Faschisten in den Bäumen versteckt, um den Opfern aufzulauern und dann durch einen lauten Furz entdeckt werden, ist das schon in jeder Hinsicht schräg und banal, aber doch irgendwie witzig. Und so geht das den ganzen Film lang.
Wahrscheinlich hat sich Troma hier eine ganze Insel gemietet, um den Krieg richtig schön vor einer exotischen Kulisse toben zu lassen. Der Score von Christopher De Marco untermalt das ganze Treiben sehr fetzig und ist eines der Dinge, welche ich an diesem Film wirklich gutheißen kann.
Über die Spannung muss man hier kein Wort verlieren, der Film ist zwar sehr temporeich inszeniert, aber Spannung kommt hier zu keiner Zeit auf. Anders sieht es da mit der Action aus. Nach circa 15 Minuten macht man den großen Otto los und von da ab wird fast nur noch gemordet, geballert und gesprengt. Dabei schnellt der Bodycount in eine dreistellige Höhe und wir bekommen dutzende von blutigen Einschüssen zu sehen. Auch auf andere Goreeffekte wie Bauchaufschlitzen, erstechen, aufspießen, abfackeln oder Zunge herausreißen brauchen wir nicht zu verzichten. Es geht richtig brutal zur Sache und auch die Pyrotechniker hatten einiges an Arbeit. Es geht viel zu Bruch, oder wird in die Luft gesprengt. Die Action macht auf jeden Fall Spass, nur die kleinen Einlagen mit den Vergewaltigungen hätte man ruhig ganz zurückfahren können, das muss nicht sein. Auch die einzelnen Hinrichtungen kommen sehr brutal daher, doch die Faschisten und sogar den ganzen Film kann man zu keiner Zeit ernst nehmen.
Die Darsteller sind auch nicht das Gelbe vom Ei. An den Durchschnitt kommt man mit dieser Leistung lange nicht heran. Auch die deutsche Synchro, welche zudem noch sehr grottig ist, trägt ihren Teil dazu bei.

Fazit:
Brutales und völlig durchgeknalltes Geballer, vor exotischer Kulisse, untermalt von einem fetzigen Score. Die Darsteller sind schlecht, die Charaktere schräg und der Humor sehr banal bis fragwürdig. Aber Action satt mit vielen Brutaltäten, null Spannung. Amüsieren kann man sich hier durchaus, aber mein Fall ist es nicht, taugt gut als Partyfilm, aber dafür müsste ich schon ordentlich einen zwitschern. Einmal gesehen, das reicht mir völlig.

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