Siyama
(Sunfilm/ Tiberius Film)
Auch wenn es der thailändische Film punktuell schafft, mit seinen Filmen der Konkurrenz die Stirn zu bieten, ist es ihnen bisher noch nicht gelungen, dauerhaft international auf sich aufmerksam zu machen. Der Erfolg von Ong Bak liegt schon wieder Jahre zurück, ohne dass eine vergleichbare Produktion für einen erneuten Hype gesorgt hätte. Zwar lassen einige Filme das Genrefanherz höher schlagen, aber aus dem Nischendasein ist der thailändische Film deshalb trotzdem noch nicht entwachsen.
Um dies zu ändern, liefert uns Regisseur Preecha Songsakul mit seinem Debüt Siyama einen pompös aufgebauten monumentalen Kriegsfilm, der das alte Loblied auf ein rebellisches Dorf anstimmt, welches sich gegen die riesige Übermacht feindlicher Armeen stellt.
Wir schreiben das Thailand des 18. Jahrhunderts, und die gewalttätigen Burmesen sorgen für Tod und Verwüstung bei ihrem Zug durch die siamesischen Bauernsiedlungen. In Siyama angekommen, könnte man durch Zahlung eines Tributs das Gemetzel abwenden, aber die stolzen Dorfbewohner nehmen eher den Kampf auf, als sich zu verkaufen. Die angespannte, wenig diplomatische Situation spitzt sich zu, als plötzlich aus heiterem Himmel (man verzeihe mir das plumpe Wortspiel) ein Auto mit drei Teenagern der Gegenwart in die Szenerie fällt. Dies könnte sich für die Dorfbewohner zum Vorteil erweisen, bringen sie doch modernes Wissen mit, welches die Schlacht beeinflussen könnte.
Hier kommen wir auch direkt zum größten Schwachpunkt des Filmes. Hätte Preecha Songsakul auf dieses Fantasyelement verzichtet, wäre Siyama ein unglaublich intensiver und monumentaler Kriegsfilm geworden. Die gezeigten Schlachtenszenen und die Menge an auftretenden Komparsen katapultieren den Zuschauer direkt hinein ins Geschehen, ziehen ihn in den Bann, und lassen ihn glauben, direkt auf dem Schlachtfeld zu stehen. Aber dann kommen die Sprüche klopfenden Teenager, und die Atmosphäre ist ruiniert. Diese Parts passen weder in den Film, noch lassen sie sich sinnvoll erklären (hier hätte man sich vorher bei Heroes anschauen können, wie so etwas besser gemacht wird!).
Im Bonussektor der vorliegenden DVD findet der geneigte Zuschauer neben einem Musikvideo noch ein Feature mit Interviews, einem Behind the scenes und Trailer und Programmhinweise.
Siyama ist trotzdem für Genrefans interessant, liefert er in seinen besten Momenten doch ein visuelles Historienspektakel mit intensiven mittelalterlichen Schlachten und virtuosen Kämpfen ab (nur bei den Teens muss der Zuschauer beide Augen zudrücken!!!).
CFS