In diesem letzten Teil der Reitenden-Leichen-Saga beginnt Amando de Ossorio wieder mit einer blutigen Rückblende in das Mittelalter, wo ein junges Paar von den Templern bei einer Götzenanbetung geopfert wird. In der Gegenwart ziehen Joan und ihr Mann Dr. Henry Stein in jenes verschlafene Dorf, da Henry dort eine Stelle als Arzt angenommen hat. Von den Einheimischen werden sie nicht gerade freundlich empfangen, des Nachts geschehen unheimliche Dinge: Nicht nur, dass die reitenden Leichen aus den Gräbern steigen, sie scheinen auch noch von den Einheimischen mit Jungfrauenopfern versorgt zu werden. Mit dem Abmurksen der Dorfschönheiten lebte das Dorf bis dahin ganz gut, wenn auch der Altersdurchschnitt sichtbar stieg. Die beiden Städter hingegen engagieren sich erstmal Hauspersonal (wozu eigentlich, ohne Patienten), bis ihre Lucy ebenfalls den Templern und dann den Krabben zum Fraß vorgeworfen werden soll. Natürlich lassen die beiden pflichtbewussten Neulinge das nicht auf sich sitzen und begeben sich verärgert in das Dorf, wodurch sie im Grunde bloß das traditionelle Gefüge durcheinander bringen. Kurzum gibt es einen Showdown zwischen Lebenden und Untoten, der sich wieder mehr an dem ersten Teil orientiert als an den beiden Vorgängern. Auch der Dorfquasimodo wurde reanimiert, dieses Mal jedoch nicht auf der Seite der Templer agierend. Die Atmosphäre ist wieder etwas gelungener als im albernen zweiten und etwas lahmenden dritten Teil, die Story ist allerdings ähnlich simpel wiedergekäut. An Bluteffekten gibt es fast nichts zu sehen, dies ist der harmloseste Teil mit den reitenden Leichen. Der einzige blutleerere Teil ist Francos schundiger Abklatsch "Auferstehung Der Reitenden Leichen", wenn man den denn mitzählen will. Prozessionen am Strand, die gelungenen Kostüme und wesentlich bessere Sets als bei den beiden Vorgängern lassen noch einmal etwas Gefühl für Gruseltrash aufkommen. Das ist zwar nicht gerade die große Innovationsgranate, doch immerhin etwas Budenzauber am Strand oder im Tempel, wo die reitenden Leichen aus den Gräbern steigen und ihre satanischen Rituale abhalten. Die hölzern wirkenden Untotendarsteller haben mittlerweile leicht albern modifizierte Masken auf, was den Trashfans sicher zugute kommt. Ein Reißer ist auch dieses Sequel nicht, da sich de Ossorio mal wieder an seinen Erfolg von "Die Nacht Der Reitenden Leichen" ranhängt, dafür ist die Atmosphäre wieder stimmiger, also nicht ständig von albernem Humor durchzogen wie Teil 2 und nicht mit modernen Elementen wie in Teil 3 verquickt. Für Puristen, die schundigen Spanienhorror der alten Schule mit schön kargen Küstenansichten mögen, ist dieses ein annehmbarer Abschluß, der zu einem lauen Winterabend passt.
Fazit: Immerhin, die Grusel-Trash-Stimmung ist in diesem letzten Teil wieder besser, wer erwartet schon einen großen Kracher bei einem vierten Teil. 5/10 Punkten