Review

Es ist gut das Amando de Ossario im letzten Teil seiner Leichen-Tetralogie zurück zu den Wurzeln der Reihe geht, weg vom Unsinn mit schwimmenden Leichen, weg von der überzogen plumpen Art des zweiten Teils. Natürlich muss man auch hier Abstriche machen, natürlich kommt auch diese Fortsetzung nicht an das Original ran; zumindest aber wird versucht eine ähnliche düstere Atmosphäre aufzubauen - was nur stellenweise gelingt. Dabei bietet die Geschichte um einen Arzt der in ein Küstenkaff kommt, dessen mysteriöse Bewohner den Templern Jungfrauenopfer darbringen, Potential für einen spannenden Abschluss - doch auch Spannung ist etwas was man stellenweise vermisst. Okay, als Seher der Reihe weiß man was einen erwartet, kennt die Vorgehendweise der Leichen, welche hier im Vergleich zum dritten Teil auch wieder öfter auftauchen, leider nicht mehr so die Intensität wie in den vorangegangenen Teilen haben.

Dies mag sicher auch an den leicht modifizierten Masken und Kostümen liegen, es kommt mir vor als würde man sich nicht mehr so im Schatten hüllen, die Masken sind erkennbarer und wirken dadurch etwas billiger als sie es eigentlich sein sollen. Apropos Schatten - ein großes Manko, eigentlich der Stimmungskiller. Viele Szenen die in der Nacht spielen sind plötzlich hell ausgeleuchtet, auch nicht immer gelingt der Einsatz von Farbfiltern so das dieser Mischmasch von Hell und Dunkel doch schon etwas stört. Atmosphäre kommt dennoch auf, gerade die Szenen in denen sich die Templer erheben und durch die Burg schreiten / reiten sind wieder einmal gelungen, wenn auch teilweise aus den ersten Teilen kopiert.

Ferner (schlecht) kopiert: die einzige wirklich heftige Szene in der ein Herz heraus geschnitten wird. Viel zu kurz und längst nicht so hart rüber kommend wie in Teil 2. Ja, dieser Teil übt sich eigentlich fast nur in Andeutungen, der blutleerste der Reihe überhaupt - das bei dem Titel! Vielleicht noch nett anzusehen die etwas zerstückelten Damen die von den Templern als Krebsfutter entsorgt werden und diese sich dann auf diesen tummeln. Das kommt genauso gut und stimmig rüber wie die insgesamt dunkle Stimmung in dem Dorf, überaus nett fotografiert die alten Gemäuer, die Landschaftsaufnahmen samt der nahe liegenden See.

Trotz vieler Kritikpunkte ist der Film im gesamten Kontext der Reihe gesehen immer noch für Freunde der "Reitenden Leichen" passabel. Aber nur diese werden wo noch Spaß mit diesem Teil haben, aber bitte nicht den Fehler machen ihn mit dem stimmungsvollen ersten oder dem blutig-actionreichen zweiten Film in einem Zug zu schauen!

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