Wenn man den Titel des Films hört, erwartet man sicher einen schlechtgemachten, reißerischen Splatterfilm. Der Film ist jedoch, wie ich finde, besser als man zuerst denkt. Von der Anfangssequenz abgesehen ist er nämlich auch gar nicht sonderlich blutig. Stattdessen setzt er auf eine teilweise wirklich gute Atmosphäre.
Der Film spielt in einem kleinen, abgeschiedenen Fischernest, das auch vom Regisseur sehr gut rübergebracht wird. Die Bewohner sind alle ziemlich abweisend, man merkt gleich, daß irgendetwas hier nicht stimmt. Nachts hören Dr. Stein und seine Frau dann plötzlich merkwürdige Geräusche und sehen seltsame Gestalten am Strand. Schließlich nehmen sie noch ein völlig verängstigtes Mädchen bei sich auf. All dies ist sehr unheimlich eingefangen worden, am meisten profitiert der Film dabei wohl von seinem guten Setting. Allerdings wirken auch die Leichen selbst, auf ihren Pferden gallopierend, sehr düster.
Sicherlich hat der Film auch ein paar weniger gelungene Szenen und ist zuweilen auch wirklich etwas reißerisch und klischeehaft, gerade bei den Opferungen der Frauen, auch merkt man ihm zu jeder Zeit sein Alter und sein Budget an, aber ich denke, daß auch gerade das einen Teil seines Charmes ausmacht. Ein auf Hochglanz polierter Blockbuster hätte hier sicher versagt.
Insgesamt ist "Blutgericht" jedenfalls das meiner Meinung nach beste der 3 Leichen-Sequels, da es Spannung hat und diese im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern auch aufrecht erhalten kann.