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Lucky Brand Refrigerator gilt als vierter Teil einer Fernsehfilmreihe des taiwanesischen Senders PTS, deren einzelne Folgen lediglich dadurch verbunden sind, dass sie kleine alltägliche Geschichten (laut Machern) aus einem etwas anderen Blickwinkel sehen. Und zwar aus einem naiv-verträumten, märchenhaften, was sich bei Lucky Brand Refrigerator in Form eines Kühlschranks niederschlägt.

Zwei junge Menschen, nämlich die erfolglose Drehbuchschreiberin Xiao Jie (Yang Qian Pei) mit einem ganz besonderen Faible für Kühlschränke und der ebenso erfolglose Milch-saufende Zauberer Bo Bo (Danson Tang), der gerade von seiner Freundin verlassen wurde, kommen sich näher, als sie sich einen mysteriösen grünen Kühlschrank teilen, der fast so etwas wie ein Eigenleben besitzt. Es bahnt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden Nachbarn an, doch diverse Krisen, wie etwa der Kampf um Erfolg und Anerkennung im Leben, machen es den beiden nicht leicht.

Ein Kühlschrank als Symbol für die Liebe zwischen den beiden jungen Leuten ist zwar eine nette Idee, doch kommt das in der vorliegenden unspektakulären Inszenierung nur allzu naiv daher, so dass man es den Machern nicht wirklich abnehmen möchte. Zwar entwickelt der Zuschauer im Laufe des Films, so blöd es klingen mag, so etwas wie Zuneigung zu dem grünen Kühlschrank, doch wirkt die Story insgesamt zu konstruiert. Sie geht nicht tief genug, ist nicht außergewöhnlich genug, um wirklich zu berühren. Zumal der Charakterzeichnung genau das fehlt, das auch den Figuren in Xiao Jies Geschichte fehlt: Gefühle. Xiao Jie und Bo Bo sind liebevoll porträtiert, aber zu oberflächlich und zu glatt, um wirklich interessant zu sein.

Auch der Handlungsverlauf scheint sich auf die falschen Momente zu konzentrieren. Die (relativ unbedeutende) Annäherung der beiden Protagonisten ist zu lang, der Verlauf der weiteren Jahre als kurze Übersicht zusammengefasst. Der Zuschauer kann das Treiben folglich nicht immer nachvollziehen, obwohl Lucky Brand Refrigerator mehr als ruhig inszeniert ist.

Trotzdem kann Lucky Brand Refrigerator nicht gerade als langweilig bezeichnet werden, obwohl es bei der Gratwanderung zwischen ruhigem Drama und Langeweile immer wieder einmal ins Schwanken gerät. Abschließend zeigt Lucky Brand Refrigerator also, dass man auch mit einfachen Mitteln ein nettes Filmchen zaubern kann, auch wenn es zu einem zufriedenstellenden Ergebnis dann doch etwas mehr gebraucht hätte.

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