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Carrie Wink (ANNA NICOLE SMITH) ist Pilotin, die für einen Helikopter-Flugservice arbeitet, während ihr Ehemann Gordon (RICHARD STEINMETZ) beim LAPD beschäftigt ist. Wie es der Zufall so will, kreuzen sich ihre Wege bei einem lebensgefährlichen Einsatz:
Der südafrikanische Verbrecher Fairfax (CHARLES M. HUBER) ist auf der Suche nach vier speziellen elektronischen Geräten, mit denen er die Machtverhältnisse der Welt verändern kann. Mittels Betrug und Gewalt hat er drei der Geräte an sich bringen können. Das vierte Gerät befindet sich im Zitex-Gebäude, einem 86-stöckigen Wolkenkratzer in Los Angeles.
Carrie, die von den wahren Absichten ihres Kunden keine Ahnung hat, soll Fairfax zu Zitex fliegen. Mit Hilfe seiner, bis an die Zähne bewaffneten Söldnertruppe, kann er das Sicherheitssystem des Gebäudes umgehen, das Wachpersonal ausschalten und ein ganzes Stockwerk in seine Gewalt bringen. Er trifft sich mit Cranston, der das vierte Gerät besitzt. Fairfax will Cranston töten, doch Cranston kann schwer verletzt mit dem Koffer, in dem sich das Gerät befindet, entkommen. Er trifft auf Carrie, die ihn zum Dach führt. Dort übergibt er ihr den Koffer mit der Warnung, ihn nicht in die falschen Hände fallen zu lassen.
Carrie versteckt den Koffer und macht sich auf in das Stockwerk, in dem sich die Geiseln befinden - und nichts kann die vollbusige Actionbraut stoppen... - außer wahllos in die Handlung eingefügte Sexszenen, die die eigentlichen Talente des üppig ausgestatteten, aber talentfreien Fotomodells und Ex-Playmates, sündig ins rechte Licht rücken. Wer sich von der blonden Versuchung mit DD-Ausstattung nicht um den Verstand bringen lässt, wird gleich erkennen, dass es sich bei SKYSCRAPER um ein weiteres Rip-Off von STIRB LANGSAM handelt. Produziert von Richard Pepin und Joseph Merhi, deren Filmgesellschaft PM ENTERTAINMENT auf actionreiche B-Movies mit Verfolgungsjagden und spektakulären Explosionen spezialisiert war, entstand nach TO THE LIMIT ein weiterer Actionfilm mit der prallen ANNA NICOLE SMITH. Ausgelegt als Direct-to-Video-Produktion, startete er am 24. Juli 1996 in den USA und erschien in Deutschland bereits fünf Tage später.

SKYSCRAPER reiht sich dabei in eine Liste unzähliger B-Actioners wie MAXIMUM FORCE, C.I.A - CODENAME: ALEXA und LAST MAN STANDING ein und eröffnet das bleihaltige Spektakel gleich mit einer atemberaubenden Actionsequenz, bei der alles in Schutt und Asche gelegt wird, was nicht niet- und nagelfest ist. Die hervorragend inszenierten Explosionen und Feuergefechte mit blutigen Shoot Outs, stehen allerdings einem Cast gegenüber, der wie eine Mischung aus C-Prominenz und No Name-Statisten wirkt, die entweder durch Unvermögen oder Overacting glänzen. CHARLES M. HUBER, eifrigen Krimifans hierzulande als Assistent in DER ALTE bekannt, kann man in seiner Rolle als skrupelloser, Shakespeare zitierender Bösewicht nicht ernst nehmen, während ANNA NICOLE SMITH in ihrer actionorientierten Rolle nun einmal nicht den Gesetzen der Schwerkraft trotzen kann, aber immerhin in den Sexszenen zu überzeugen weiß. RUSS MEYER und ANDY SIDARIS hätten ihre Freude an dem propperen Playboy-Bunny gehabt, dass aufgrund seiner Oberweite so steif durch die Gegend hoppelt, das nicht nur das Tit-, sondern auch das Trashometer gnadenlos ausschlägt. Über ihre sonstigen darstellerischen Qualitäten will ich gnadenvoll den Mantel des Schweigens legen, den sie mehr als einmal ablegt, um den Zuschauer wenigstens an ihren anatomischen Leckerbissen zu erfreuen.

Doch abgesehen von den darstellerischen Makeln ist SKYSCRAPER in der Tat ein zügig inszenierter, nett unterhaltender Zeitvertreib, bei dem die Action, in Anbetracht seines Status als B-Movie, überzeugend und wohltuend Old School ist. Im letzten Drittel ermüdet sich zwar das dargestellte Szenario, und die eingebauten Sexszenen mit ANNA NICOLE SMITH sind reiner Selbstzweck um mit ihren optischen Vorzügen den Zuschauer bei der Stange zu halten - aber insgesamt ist es ein überdurchschnittliches Filmvergnügen für anspruchsvolle Trash-Liebhaber, Busen-Fetischisten und Pyromanen.

Der Film feierte seine Deutschland-Premiere beim VHS-Label Highlight Video in einer großen Klappbox mit Einleger. Diese Fassung ist in nahezu jeder Actionsequenz auffällig gekürzt und weist insgesamt 48 Schnitte in 9 Minuten auf. 1998 lief der Film erstmals im Pay-TV bei Premiere in exakt dieser Schnittfassung. 2001 brachte ihn Pro 7 als Free-TV-Premiere, die länger als die Premiere-Ausstrahlung, aber immer noch um 8 Minuten geschnitten war. Mittlerweile existiert auch von diesem Titel eine gebrannte "Börsen-DVD" in hervorragender Bild- und Tonqualität, die komplett deutsch synchronisiert und ungeschnitten ist. Sie enthält auch die Rape-Szene zwischen ANNA NICOLE SMITH und einem Terroristen, dessen Vergnügen, nach einem Schuss in die Hoden, nur von kurzer Dauer war.

6,5/10

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