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Dass die Asiaten opulente und bildgewaltige Schlachten-Epen inszenieren können, haben sie schon des Öfteren bewiesen. Einer meiner Favoriten aus diesem Bereich stellt der großartige The Warlords mit Jet Li und Andy Lau, welcher auch in Three Kingdoms die Hauptrolle spielen durfte, in den Rollen der Hauptcharaktere.

Die Inszenierung und ihre Bilder, aber auch die mal sanfte und mal harte musikalische Untermalung sind wieder einmal einwandfrei. Die Asiaten verstehen es einfach zu gut, riesige Armeen auf einem großen Feld ineinander rauschen zu lassen und dabei literweise Blut zu vergießen. Allerdings reicht das noch lange nicht aus, um am Ende einen guten Film produziert zu haben, ganz im Gegenteil, denn wenn die Geschichte, die bei dieser Art von Film nun mal enorm wichtig ist, weder Hand noch Fuß hat, bringt das größte Gemetzel nichts. Und da wären wir schon beim Knackpunkt dieses Epos angelangt: Die Handlung!

Zu kaum einem Zeitpunkt konnte ich dem Filmgeschehen und seiner Handlung wirklich folgen, da die Umschnitte und schnellen Szenenwechsel sehr zur Verwirrung beigetragen haben. Gerade erst war man noch der Meinung, man wüsste nun endlich, wer gegen wen, wo und wann kämpft, da haut einen der ruckartige Szenenwechsel in irgendeinen neuen Angriffsversuch von irgendwem wahrhaftig vom Hocker. Ich konnte außerdem im gesamten Verlauf des Films kein drittes Königreich ausfindig machen - wo war es? Abgesehen von diesem sehr löchrigen Plot, ist das Ende eine wohl noch viel größere Enttäuschung. Es muss zwar nicht zwangsläufig ein Happy End sein, aber so sollte ein Epos auch nicht enden!

Ein weiteres Manko dürfte wohl die viel zu kurze Laufzeit, welche zwar durch die Erzählweise recht unterhaltsam gestaltet ist und so die schwer verfolgbare Handlung wenigstens ein wenig kaschieren kann, darstellen. 15-30 Minuten mehr hätten diesem Film mit Sicherheit gut getan.

Am Ende bleibt ein bildgewaltiges Epos, welches den Zuschauer zumindest mit tollen Kostümen und atemberaubend großen Armeen begeistern dürfte. Leider machen die sehr kurze Spieldauer und die verworrene Handlung dem gewollten Effekt einen Strich durch die Rechnung, sodass ein eher maues Filmvergnügen herauskommt. Da können auch die wenigen Lichtblicke (Schlachten), auf die der Film allem Anschein nach reduziert wurde, nicht mehr viel retten!

5,5/10

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