Die Japaner haben ja kürzlich mit VERSUS bewiesen, dass sie sich durchaus auf fetzige Zombie-Action verstehen. Mit JUNK beweisen sie nun, dass sie von grauenhaft schlechten Trash-Filmen mindestens ebenso viel verstehen.
Atsushi Muroga versammelt hier zwei rivalisierende Gaunerbanden, dargestellt von den hässlichsten Hackfressen Japans - in dieser Hinsicht schlägt JUNK sogar noch WILD ZERO locker - auf einem abgelegenen Fabrikgelände, welches in Folge geheimer Chemiewaffenexperimente von Zombies verseucht ist. Und dann gilt eben "everybody fights".
Das Motto hat ja bei VERSUS durchaus ausgereicht, JUNK hingegen ist einfach nur einfallslos, albern und unsäglich spannungsarm. Den ganzen Film hinweg wartet der Zuschauer auf auch nur eine einzige halbwegs gute Idee. Statt dessen zitiert sich JUNK wahllos durch die komplette Zombiefilmgeschichte von Romero über Fulci und Raimi bis zu einer gewissen Videospielreihe von Capcom. Dabei liegt der Verdienst dieses Machwerks weniger in einer gelungen Hommage, sondern eher in dem erfolgreichen Versuch, schlechter als alle seine Vorbilder zu sein. Auch die Make-Up-Effekte sind ein schlechter Scherz. Ein paar Kopfschüsse und das übliche Gedärmeknabbern - das hat Tom Savini mehr als zwanzig Jahre zuvor schon weitaus effektiver inszeniert. Vergeblich wartet man auf ein halbwegs originelles Dahinscheiden für die Zombieplage. Nur die nicht tot zu kriegende Über-Zombiebraut am Ende kann nochmal kurz punkten, allerdings war eine kleine Steigerung nach den vorhergehenden achzig Minuten ja irgendwie unvermeidbar.
Die, ähem, "Darsteller", allesamt rekrutiert aus der untersten B-Riege, gegen die die Besetzung in BAD TASTE wie Oscarpreisträger wirken, gehen einem nach einer Weile derart auf den Wecker, dass man ihr Ableben nur herbeisehnen kann. In der Hinsicht wird man zwar rasch befriedigt, aber, oh Graus, ist ja ein Zombiefilm, die kommen alle wieder! Arrgh! Ein besonderes Fest ist da ja der japanische Wissenschaftler, der dreiviertel seines Dialogs in Englisch redet, seinen Text aber anscheinend phonetisch gelernt hat und deswegen nur unverständliches Gebrabbel von sich gibt. Glücklicherweise gibt es ja Untertitel.
Für gaaanz harte Trash-Fans ohne jeglichen Anspruch an Inhalt, Darsteller oder filmische Umsetzung, die ihre Sammlung der schlechtesten Filme aller Zeiten vervollständigen möchten, ist dieses Machwerk wohl genau das richtige. Ich selbst konnte angesichts dieser Abstrusität selbst hier und da ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Darum gibt es von mir auch die verdienten 2/10 Punkten. Regisseur Muroga jedenfalls scheint mir auf dem besten Wege, der Ed Wood Japans zu werden...
Ach ja, eins noch: Zu Murogas Verteidigung muss eingeräumt werden, dass JUNK tatsächlich bereits ein Jahr vor VERSUS entstand. Das macht den Film nur leider auch nicht besser.