Review

"Death Race" erzählt die Story des Arbeiters (Jason Statham), der nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommt und sich auf das Zusammensein mit Frau und Tochter freut. Blöderweise wird seine Frau während er sich das Hemd wechselt von einem maskierten Unbekannten gemeuchelt und er wandert dafür in den Knast.
Dort angekommen stellt sich heraus, daß er für den eigentlich toten Champion Frankenstein in einem mörderischen Auto-Rennen gegen andere Häftlinge antreten soll. Als Sieges-Preis winkt ihm die Freiheit und natürlich das Wiedersehen mit seiner kleinen Tochter....

Also das ganze hört sich schon mal nicht gerade sehr interessant an. Ist es auch nicht, denn die Story ist echt lahm und vor allem auch nicht gerade neu!

Regisseur Paul W. S. Anderson, eine filmische Pfeife vor dem Herrn, hat es mal wieder getan. Er hat tatsächlich erneut versucht einen Film zu drehen!
Dieses Mal war`s ausnahmsweise mal kein Versuch ein Video-Game zu verfilmen, stattdessen versuchte sich Anderson an einem Remake des C-Movies "Frankensteins Todesrennen!

Zum Original kann ich nicht mehr sagen, als daß ich irgendwo noch das Original-Filmplakat aus den 70ern habe und David Kung-Fu Carradine in der Hauptrolle spielte...
Eine Grundlage, ob es der damalige Streifen wert war neu verfilmt zu werden fehlt mir also, deswegen also keinerlei Vergleichsmöglichkeiten zum Remake!

Wie schon erwähnt, die Story ist in den Grundzügen mehr als banal. Auch der Teil mit dem im Pay-TV übertragenen Todesrennen ist nicht allzu neu. 

Schauspielerisch werden hier Jason Statham, Joan Allen und Ian McShane aufgefahren. 
Statham, der Star, hat eigentlich den mit Abstand schwächsten Part der drei genannten. Schauspielerisch null Anforderungen, etwas körperliche Action, ein paar Dialoge und eben mit oder ohne Maske in irgendeiner Karre sitzen. Das hätte auch jeder durchschnittlich begabte Schimpanse hingekriegt!
Joan Allen, immerhin Oscar-Preisträgerin, darf die fiese Gefängnis-Leiterin mimen. Was sie im mehr als klischeehaften Rahmen auch ganz ordentlich macht.
Mein kleines Highlight ist hier Ian McShane, als Mechaniker/Frankenstein`s Team-Betreuer. Alleine durch seine Präsenz kommt etwas Ruhe und auch Klasse in die ganze Angelegenheit. Die blosse Anwesenheit seines Charakter-Kopfes in diesem Film entschädigt dann auch noch für die schon x-fach gesehenen langweiligen und klischeebehafteten Sidekicks wie die ganzen anderen Gefängnisinsassen.

Hier mal eine kurze Zwischenbilanz: Story gerade mal mittelmäßig und nicht gerade neu und Charaktertiefe bzw. -zeichnung  gerade mal unteren Durchschnitt! Insgesamt also schon mal recht negative Voraussetzungen für Paule "Was Soll`s"  Anderson um in den cineastischen Olymp aufzusteigen.

Die Erwartungen etwas niedriger geschraubt, tritt dann aber doch eine kleine Überraschung ein. Denn in Sachen Tempo (eigentlich logo, wenn`s um Auto-Rennen geht) und Action ist der Streifen dann weitaus besser gelungen.
Die Renn-Szenen sind nicht nur temporeich, sondern auch teilweise blutig und spektakulär (der Truck!) inszeniert. Hier liegen die deutlichen Stärken des Films!

Ohne den Verstand, oder das cineastische Langzeitgedächtnis einzuschalten funktioniert und unterhält der Film wirklich ganz gut. Also genau richtig für eine vornehmlich jugendliche Zielgruppe, deren Taschengeld es hier abzugreifen gilt!

In Sachen Gewalt könnte ich mir vorstellen. daß es wahrscheinlich mit  Rücksicht auf das Zielpublikum zuerst mal eine jugendfreie (bis FSK 16), also freiwillig, der Kohle wegen, zensierte Fassung geben wird. Danach dürfte dann eine mit kalkuliertem Blick auf die Geldbeutel der etwas härter veranlagten Zuschauer ungeschnittene Fassung des Film  auf den DVD-Markt kommen.
Ist zwar nur eine Spekulation meinerseits, aber was hierzulande an Verkaufsmechanismen abläuft ist geradezu beispielhaft (im negativen Sinn) für das Abzocken der Kunden-Melkkuh und würde mich in diesem Fall nicht wirklich überraschen!

Fazit: "Death Race" ist eigentlich nichts weiter als ein auf C- oder B-Movie Niveau angesiedelter Streifen, der mit seinem Tempo und den Action-Szenen zu punkten weiß. Unterhaltsam ist er aber allemal!

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