Wenigstens ist es diesmal kein PC-Spiel, sondern Regisseur und Drehbuchautor Paul W. Anderson (Resident Evil, Soldier) versucht sich am Remake von "Frankensteins Todesrennen". In dem beharkten sich damals David Carradine und ein junger Sylvester Stallone unter der Regie von Paul Bartel (Cannonball). Produzent war kein geringerer als Roger Corman, der auch hier als ausführender Produzent fungiert. Das Budget dürfte recht ordentlich gewesen sein, denn wir werden von CGI-Orgien verschont, doch bei der Kulisse hat es sich Anderson zu leicht gemacht. "Death Race" spielt im Jahre 2012 und hat kaum eine Zukunftsoptik zu bieten. Ganz im Gegenteil, es herrscht Farblosigkeit. Der große Fabrikkomplex auf der Insel, wo sich das Gefängnis befindet und auch die Rennstrecke, ist zwar genau die richtige Kulisse, doch nach fünf Minuten hat man sich satt gesehen. Gut gelungen ist die Präsentation des "Death Race". Eine Art Pay-TV, ungefähr wie Premiere Direkt, für jede Ebene des Rennen müssen die Zuschauer horente Geldbeträge überweisen, die Gefängnisdirektorin Hennessey (Joan Allen) dann kassiert. Gefängnisse sind privatisiert worden und mit diesem Geschäft verdient sie Millionen. Was aber machen wenn der Publikumsliebling Frank Frankenstein ins Gras beisst ? Man holt sich einfach einen Neuen, in Form des Arbeiters Jensen Ames (Jason Statham). Ames war zuvor Rennfahrer und hat angeblich seine Frau ermordet. Mit Navigatorin Case (Nathalie Martinez) und seinem Team (Ian McShane u.a.) muss er dieses "Death Race" gewinnen, dann verspricht ihm Hennessey die Freiheit.
Die Story gewinnt schon mal keinen Blumentopf, denn nach zu kurzer Zeit ist ersichtlich, wer Ames Frau ermordet hat und warum. Auch kommen wir in den Genuss der typischen Gefängnisklischees wie sadistische Wärter, die obligatorische Klopperei im Essensraum und selbst Ames Mechanikertruppe besteht nur aus Klischeecharakteren. Da hätten wir den ruhigen Coach, der mit Weiheiten um sich wirft und immer gerne in einer Minibibel liest. Dann wäre da ein tätowierter Mechaniker, der nicht mit pubertären Kalauern geizt und zu guter Letzt der Stotteraugust, der sich nicht wehren kann. Charaktere die man zwar als sympatisch erachtet, aber die auch austauschbar sind. Immerhin machen dann die Darsteller einen ordentlichen Job. Gerade Ian McShane als Coach sticht da heraus, während sich Jason Statham ein wenig unter Wert verkauft. Zwar wird stets versucht seinen muskelbepackten Körper zu präsentieren, doch an Mimik und Gestik hat er eindeutig nachgelassen. Joan Allen als Gefängnisdirektorin ist auch brauchbar, sowie Tyrese Gibson als Rivale Machine Gun Joe.
In Punkto Action hat "Death Race" dann doch noch einiges zu bieten. Der Film beginnt mit einem Rennen, dass aber extrem hektisch geschnitten wurde, danach muss man eine längere Dursstrecke hinnehmen, bevor es Anderson wieder krachen lässt. Die Rennen sind dann auch sehr spektakulär geworden und bieten einige Brutalitäten und Unfälle nebst Explosionen. Es kracht wirklich ohne Unterlass, der Munitionsverbrauch ist gigantisch und fast alle Sachschäden sind handmade. Anderson war anscheinend ein großer Fan von Mario Kart, daher hat er wohl die Idee mit den Magneten auf dem Boden, die wenn man darüberfährt Schilde und Waffensysteme aktivieren. Neben den Rennen gibt es noch kleinere Kloppereien, die aber kaum der Rede wert sind.
Anderson ist hier bei weitem kein Coup gelungen, dennoch hat "Death Race" spektakuläre Action zu bieten, dabei stoßen nur die hektischen Schnitte bitter auf. Ansonsten ist alles im soliden Rahmen, aber stets vorhersehbar.