Review

Death Race


Über Inhalt und seine Schwächen mag ich gar nicht zu viele Worte verlieren, da dieses „Remake“ des Trash-Klassikers „Death Race 2000 - Frankensteins Todesrennen“ auch in dieser aktuellen Version Logik zum absoluten Fremdwort deklariert.

Ex-Nascarprofi Jensen Ames (Jason Statham) kommt unschuldig in den Knast und darf dort für seine Freiheit, Rennen auf Leben und Tod, fahren. Regisseur Paul Anderson liefert dabei einen gewohnt soliden Film ab. So wie etliche seiner Arbeiten vorher krankt auch DEATH RACE an den üblichen Fronten, was nicht zuletzt auch auf das fehlende Feingefühl bei der Regie zurückzuführen ist. Komischerweise war dies nicht immer so bedenkt man frühere Werke. „Star Force Soldier“ war wunderbar minimalistisch, doch drückende Atmosphäre und Endgültigkeit formten den Film und in Kombination mit der gebotenen Action entstand ein überdurchschnittlicher Sci-Fi-Kracher. „Event Horizont“ hatte auch einen gut gewählten Cast, eine überraschende Story und einen knackigen Spannungsbogen, ist deshalb für mich auch angenehm positiv in Erinnerung geblieben. Doch alles danach Kommende, einschließlich dem Horror-Actioner Resident Evil, war nur noch weichgespült und nach Schema F runter gekurbelt. So beschleicht einen auch dieses Gefühl beim besprochen Film.

„Death Race“ ist dann vor allem eins, ein Genrefilm. Daraus macht Anderson auch gar kein Hehl und bedient sich aus besagter Schublade. Er zitiert, plagiiert und reduziert Story, Spannung und Anspruch auf ein Minimum. Zuviel gequatscht wird sowieso nicht. Die involvierten Figuren werden kurz vorgestellt und dürfen dann ihrer vorgesehenen Tätigkeit nachgehen. Dass dies dann einenen Großteil der Laufzeit in Form von Action einnimmt freut vor allem die Fans. Wenigsten das macht der Regisseur richtig und zelebriert feinste B-Action im A-Gewand. Umso erfreulicher auch die Tatsache dass die inszenierten Rennen nicht auf 2 Minuten komprimiert wurden, sondern ausführlich zu begutachten sind. Oft sehr schnell geschnitten, bekommen wir das Szenario auch mal aus der Vogelperspektive zu sehen. Praktisch dafür ist auch die Gefängnisanlage, erinnert sie doch tatsächlich mehr an eine Rennstrecke als an einen Vorhof zur Hölle. Da die Fahrer aus den Vollen schöpfen dürfen, und alles erlaubt ist um zu gewinnen, basteln Sie, samt ihren Monteuren, Feuerwaffen bestückte Boliden. Die Hatz gestaltet sich dann auch seeehhhhrrrr Actionreich und ungewohnt blutig, was deshalb wahrscheinlich gleichzeitig auch die gelungenste Komponente des Filmes bleiben soll. Es kracht das die Bude wackelt und viel Zeit für Pause ist auch nicht drin, denn es gibt genug Kanonenfutter, was dezimiert werden will.

Der Score ist selbstverständlich aggressiv und untermalt die Blechschäden passend. Die Darsteller, allen voran Statham, sind in diesem Rahmen auch ganz überzeugend (Machogehabe bis zum abwinken), wobei die Tatsache das Vieldreher Statham scheinbar jede Rolle annimmt, nicht unbedingt für seine Karriere förderlich sein muss. Joan Allen als Biest verdient genau das was sie bekommt und Tyrese Gibson als Konkurrent und Partner wider Willen ist in meinen Augen irgendwie der Quotenschwarze. Passt also irgendwie alles zu nem B-Filmchen, so wie „Death Race“ eins ist.

Fazit: Death Race hat seine guten Momente, vor allem die Destruktionen mit den dazu gehörigen Collateralschäden, wirken dabei attraktiv. Dümmlicher Plot, Logikschwachsinn, lächerliche Dramaturgie und Machospitznamen der Fahrer stehen dem Ganzem unausgegoren gegenüber und schmälern zeitweise das Vergnügen. Ein beklopptes Happy End fungiert dabei als das Sahnehäubchen und fertig. Kenner und Fans sollten mit dem Lösen vom Kinoticket einfach das Hirn abschalten, dann sollte der Film kurzweilige Unterhaltung bieten können. Alle anderen dürften schon beim lesen des Titels das Handtuch werfen.

6/10

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