Review

Au Backe! Paul W.S. Anderson hat wieder zugeschlagen. Unter dem Vorwand eine Neuauflage zu Roger Cormans 1975 entstandenen Kultsreifen „Frankensteins Todesrennen“ zu drehen, schaffte er es eine geballte Ladung Müll zu produzieren. Von der Vorlage ist dabei nicht viel übrig geblieben.

Die nahe Zukunft. Amerika ist im Eimer und die Gefängnisse sind hoffnungslos überfüllt. Eine gute Ausgangssituationen für private Zuchthäuser, damit sie machen können was sie wollen. Und so kommt es, dass auf Terminal Island für das Fernsehen und Internet Autorennen bis zum Tode veranstaltet werden. Als aber der Quotenliebling Frankenstein bei einem Rennen draufgeht, wird der ehemalige Nascar-Champion Jensen Ames (Jason Statham) von Knastchefin Hennessy (Joan Allen) ins Auge gefasst, um die Quote zu retten und die Rolle Frankensteins zu übernehmen. Da dieser aber ein braver Bürger ist, wird ihm auf die Schnelle der Mord an seiner Frau in die Schuhe geschoben.

Was sich auf dem Papier noch ganz unterhaltsam als Crossover aus „Running-Man“, „Lock Up“ „Carmageddon“ und „Mario Kart“ liest, ist auf Zelluloid leider kaum zu ertragen. Der Film krankt nämlich an allen Ecken und Enden. Die Schauspieler sind alle, Statham inklusive, dermaßen mies, dass es schon wehtut. Die Handlung wird einfach nur zäh runtergekurbelt und viele Storyelemente hätte man sich einfach schenken können (allein die Nummer mit den weiblichen Beifahrerinnen ist einfach nur lächerlich). Hinzu kommt in Actionszenen mal wieder ein viel zu schneller und hektischer Schnitt, so dass man die Bilder als Zuschauer kaum einfangen kann.

Die Race Action ist hingegen ganz anständig inszeniert. Hier und da fliegen aufgemotzte Karren durch die Luft und/oder explodieren, bietet aber an sich keine Höhepunkte. Und obwohl die Rennszenen hier das Salz in der Suppe sind, sind sie einfach viel zu lang und monoton. Hauptgrund dafür ist, dass es nur eine läppische Strecke im abgewrackten Industrielook gibt. Teilweise hat man das Gefühl, das von der Laufzeit her Erdumrundungen gefahren werden.

Unverständlich bleibt auch weshalb Anderson den Film lediglich im Mikrokosmos Gefängnis spielen lässt. Von den angeblich zig Trilliarden Zuschauern des Rennens bekommt man nämlich nix mit und so verpufft die eigentliche Wirkung eines Medienereignisses. In ähnlich angesiedelten Filmen werden immer wieder mal Zuschauer des Programms eingeblendet, man nehme nur „Running-Man“. So etwas trägt zwar nicht wirklich viel zur Handlung bei, verleiht einem Film aber mehr Atmosphäre und macht ihn glaubwürdiger.

Des Weiteren ist die Handlung dermaßen vorhersehbar und strunzdoof, dass der Film selbst im besoffenen Zustand keinen Spaß macht. Natürlich gibt es als I Tüpfelchen Ozonloch große Logiklöcher, die auf keine Kuhhaut mehr gehen und das das Wort Klischee hier groß geschrieben wird, muss ich wohl nicht näher erläutern. Zu dem oberpeinlichen Ende schreibe ich lieber gar nix mehr.

Fazit: „Death Race“ ist ein Filmattentat der Spitzenklasse. Langweilig, doof und klischeebeladen, dass es beim Zusehen wehtut. Finger weg von dieser Gurke.

Details
Ähnliche Filme