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Jason Statham spielt einen ehemaligen Rennfahrer, der zu Unrecht wegen des vermeintlichen Mordes an seiner Frau zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Die Direktorin des Gefängnisses, in das er schließlich gesteckt wird, gespielt von Joan Allen, macht ihm schließlich ein Angebot, mit dem er seine Freiheit wieder erlangen könnte. Er soll an einem Todesrennen teilnehmen, das regelmäßig unter den Häftlingen des Gefängnisses ausgetragen und im ganzen Land im Fernsehen ausgestrahlt wird.

Mit "Grind House" entdeckten Quentin Tarantino und Robert Rodriguez zuletzt das Schundkino der 70er und 80er wieder für sich und nun greift auch Paul W.S. Anderson, der bereits mit "Alien vs. Predator" und "Resident Evil" zuletzt zwei Horror/Trash-Produktionen inszenierte, alte Ideen wieder auf. So nahm er sich den Trash-Film "Frankensteins Todes-Rennen" für sein neustes Werk zur Vorlage. Und auch, wenn der oftmals als einfallslos kritisierte Regisseur auch hier sehr ideenlos ans Werk geht, gelingt ihm mit seinem stattlichen Budget von über 60 Millionen Dollar eine der besten Action/Trash-Produktionen der letzten Jahre.

Die Action-Szenen sind hervorragend gelungen. Ein spektakulärer Stunt, eine Explosion, ein Rennen jagt das nächste und sowohl an den beeindruckenden und aufwendigen Einsetzen von Pyrotechnik, noch an den imposanten, verblüffenden Crashs, die von Anderson zudem erstaunlich gut in Szene gesetzt werden, gibt es dabei etwas zu mäkeln. Da die verwendeten Vehikel, die aufgrund des hervorragenden Designs optisch einiges hergeben, zudem über verschiedene Waffen verfügen, von denen im Film nicht gerade selten Gebrauch gemacht wird, sind die Renn-Szenen zudem wesentlich reizvoller und spannender, als bei den zuletzt erschienenen Rennfilmen "Speed Racer" und "The Fast and the Furious 4". Zudem gibt es auch quantitativ rein gar nichts an den Action-Sequenzen auszusetzen, da sie den Film fast schon dominieren.

Neben den Action-Szenen überzeugt aber auch die Atmosphäre voll und ganz, denn düsterer und dreckiger könnte sie kaum sein. Dazu trägt der aufpeitschende, das Tempo ständig beschleunigende, dröhnende Score bei, aber auch die Standorte, an denen gedreht wurde, denn die Kulisse des Gefängnisses und vor allem der Rennstrecke, bei der Tod, Schmutz und Abgase förmlich zu riechen sind, geben für den Film einiges her. Zudem lassen einige überaus brutale Sequenzen das dreckige Flair eines B-Movies noch deutlicher aufkommen. Diese düstere und dreckige Atmosphäre wird von Anderson, der seinen Film auch narrativ geschickt genug aufbaut, dass er durchgehend zu fesseln vermag und stetig an Fahrt aufnimmt, von Anfang bis Ende gehalten und ist ebenfalls ein Grund, weswegen die Renn-Szenen, wie der gesamte Film, sehr spannend ausfallen, auch wenn sie computerspielartige, cartoonesk übertriebene Züge annehmen.

Die Handlung passt auf einen Bierdeckel, verknüpft die einzelnen Rennszenen aber dramaturgisch stimmig. Dennoch ist die Story stellenweise vielleicht ein bisschen zu flach ausgefallen, zumal auch die Gesellschaftskritik des Originals gänzlich fehlt und die Charaktere rein nach den Klischees des Genres gestrickt sind, aber die spektakulären Action-Sequenzen sollten für einiges entschädigen, zumal die stupide Story durchaus zu Andersons Werk passt und das B-Movie-Flair weiter fördert.

Und auch der Cast weiß zu überzeugen, denn wer würde sich wohl eher für die Hauptrolle eignen, als "Transporter"-Darsteller Jason Statham. Statham, der auch hier einen erstklassigen Helden abgibt und seiner Figur zudem die notwendige Sympathie einverleibt, zeigt sich gewohnt stark und passt allein schon wegen der Rollen, die er bereits absolviert hat und wegen seines coolen Charismas praktisch perfekt in seine Rolle und liefert darstellerisch ebenfalls eine gelungene Leistung ab. Zudem zeigt sich Joan Allen als perfektes Feindbild und zieht den Hass des Zuschauers mit einer rundum gelungenen Darstellung der abstoßenden Direktorin auf sich. Während Natalie Martinez, die zumindest optische einiges hergibt darstellerisch mit einer hölzernen Leistung leider enttäuscht, sind es vor allem Tyrese Gibson und Ian McShane, die mit ordentlichen Leistungen den gut besetzten Cast abrunden.

Fazit:
"Death Race" ist eines der besten B-Movies seit Langem und vielleicht sogar der beste Actionfilm 2008, der mit seiner düsteren, gespannten Atmosphäre, dem dreckigen B-Movie-Flair, seinen spektakulären Action-Sequenzen und seinem starken Cast beste Unterhaltung bietet, womit die stupide Story im Grunde erst gar nicht ins Gewicht fällt.

87%

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