Review

Die Kritik beruht auf der Extended Version!

"Death Race" mit Jason Statham stellt nicht nur die auf Hochglanz und brachiale Hochgeschwindigkeits-Action getunte Neuverfilmung des 70ies-Klassikers "Frankensteins Todesrennen" aus der B-Movie-Schmiede von Roger Corman dar, sondern ist ein ganz besonderes Kuriosum: es ist wahrscheinlich einer der wenigen Actionfilme, dessen Action nicht zündet und die laute Adrenalin- und Zerstörungsorgie nahezu erblassen lässt.

Dabei ist vor allem der Anteil an waghalsigen Stunts und spektakulären Verfolgungsjagden der Hauptbestand dieses Remakes, das auf einen Actionfilm aus den 70er Jahren basiert.
Und in dieser Hinsicht bietet "Death Race" dem Zuschauer auch eine Menge, doch leider geht der explosiven Verfilmung bereits auf halber Strecke der Sprit aus, denn der Actiongehalt mag zwar ausreichend und geschickt über die gesamte Laufzeit verteilt sein, doch bereits die zweite Etappe des "Death Race" bietet nichts weiter als ein auf - relativ - kleinem Parcours angesiedeltes Autorennen ohne nennenswerte Überraschungen und Abwechslung. Hier und da ein lauter Crash und eine ohrenbetäubende Detonation - doch insgesamt einfach zu unspektakulär.
In dieser Hinsicht gleicht "Death Race" eher einer Folge der RTL-Serie "Alarm für Cobra 11" - eine anspruchslose Nummernrevue waghalsiger Stunts, die auch nicht durch ein paar Chicks und blutige Crashs besser wird.

Doch das ist nur die eine Seite von "Death Race" und würde es keine zweite Seite geben, wäre der Streifen mit Sicherheit in der Belanglosigkeit versunken.
Doch was den Film dann sehenswert und vor allem unterhaltsam macht, ist die Nebenhandlung, die sich zum einen viel Zeit für eine angemessene Einführung des Hauptcharakters und seiner Vorgeschichte nimmt (Jason Statham als Jensen Ames) und zum anderen den harten Knastalltag - zugegeben nicht frei von Klischees - relativ hart und glaubwürdig skizziert und Jensen Ames Schicksal als Teil eines mörderischen Komplotts entlarvt, dessen Aufklärung für mehr Spannung und Thrill sorgt als der Rest von "Death Race".
Und somit gewinnt der Film vor allem durch die Nebenhandlung an Tempo und bietet für einen Actionfilm relativ gut ausgearbeitete Charaktere. Obwohl der Handlungsverlauf teilweise vorhersehbar ist, hält er doch noch die eine oder andere überraschende Wendung parat und sorgt für einen soliden Spannungsbogen.

Und so ist es vor allem dem clever gestrickten Handlungsverlauf zu verdanken, dass "Death Race" trotz einiger Längen zumindest für Runde 1 den Etappensieg einfährt, denn für Runde 2 stehen bereits neue Teilnehmer in den Startlöchern.
Insgesamt überwiegen jedoch die positiven Seiten und somit ist "Death Race" als Gefängnis-Thriller durchaus gelungen - als reiner Actionfilm ist er zwar routiniert inszeniert, doch zu wenig abwechslungsreich, um über alle drei Etappen überzeugen zu können.
Ein guter Film, den man gesehen haben kann - aber nicht unbedingt ein Meilenstein, dem man eine Träne nachweinen müsste wenn man ihn verpasst haben sollte.

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