Review

„Berlin Snuff“ – so der Titel der reißerischen Reality-Show, die uns Mord und Todschlag live an den heimischen Herd holt. Diese Jungs sind die ersten am Tatort, und wenn eine Story mal nicht krass genug, ein Kehlenschnitt nicht blutig genug ausfällt, oder wenn das Geschehen gar droht, in ein Happy End auszuufern, dann sind sich die Jungs nicht zu fein, tatkräftig nachzuhelfen…

Yo Digga, „Berlin Snuff“ ist mal wieder so ein kleines, fieses Amateur-Splatterfilmchen, bei dem den einen das Wasser im Mund und den anderen das Arschwasser zusammen laufen wird.
Der Unterschied hier: die Handvoll Darsteller, die hier mitwirkt, ist richtig gut und der Gore kann sich echt sehen lassen.
Tranchierte Babys, sich die Pulsadern aufschlitzende Junkies, eingedrückte Augen, Mistgabel in die Fresse, aus der Mumu blutende Tussen, nässende Ekzeme in den Speckfalten… - und all das freilich mit einer LKW-Ladung Unernst und Hosenkaka versehen, der dieses Filmchen zum Fest für alle gewaltgeilen Kindsköpfe avancieren lässt.
Gut, in der Szene mit dem Baby sieht man schon überdeutlich, dass es sich nur um 'ne Baby Born-Puppe handelt, der Rest des Splatters fällt aber wirklich überdurchschnittlich gut aus. Genre-Kollegen á la „Fuck the Devil“, „Das komabrutale Duell“ oder „Ich piss auf deinen Kadaver“ sind also in weiter, weiter Ferne.
Garniert ist das mundgerechte Magendratzerl (Laufzeit nur ca. 30 Min.) mit einer ordentlichen Portion Berliner Schmäh, der locker in der Lage ist, Oberpfälzer wie mich ins Straucheln zu bringen.

Fazit:
So ungefähr die Fun-Splatter-Variante von „Mann beißt Hund“, saftige Medienschelte ohne konkreter Aussage inklusive.
Wer auf nicht allzu ernst gemeinte Splatter-Shortys im Stile von „Staplerfahrer Klaus“ abfährt, sollte bei Gelegenheit ruhig mal einen Blick riskieren.

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