Mir ist unerklärlich, wie dieser Film als "Meisterwerk" betrachtet werden kann. Aber fangen wir von vorne an:
"Das Ding wird überall so gelobt, und ich brauche mal wieder einen richtig schön kranken Film.", dachte ich mir und drückte dem Händler bereitwillig 30 Euro für die Dragon-DVD in die Hand. Zu Hause angekommen wanderte die Scheibe sofort in den Player und ich machte mich bereit für ein blutiges Filmmeisterwerk... Tja, was soll ich sagen? Ich warte immer noch auf das Meisterwerk! Sicher, ICHI ist ein echt krankes und teilweise auch sehr blutiges Filmchen. Aber irgendwie gibt es keine richtige Story, die dem Betrachter ermöglichen könnte, das Geschehen auf dem Bildschirm irgendwie einzuordnen. Der titelgebende Ichi ist ein willenloser Killer, den man einer Gehirnwäsche unterzogen hat. Ihm macht es Spaß, andere Leute zu verstümmeln und ihnen Schmerzen zuzufügen. Der eigentliche Hauptdarsteller des Films heißt aber Kakihara und ist ein Mafia-Killer. Ihm macht es Spaß, sich Schmerzen zufügen zu lassen und sich selbst zu verstümmeln. Der ganze "Film" arbeitet auf ein Treffen der beiden Gegenspieler hin, die sich perfekt ergänzen würden. Das wäre ein tolles Thema für einen unterhaltsamen Kurzfilm, aber über knapp zwei Stunden gestreckt ist das einfach nur langweilig!
Die Darsteller geben sich zwar redlich Mühe und agieren wunderbar überzogen (besonders Ichi wirkt, als wäre er gerade einer geschlossenen Anstalt entflohen), können den Film aber nicht retten. Okay, bei dieser Art von Film geht es nicht unbedingt um Schauspielkunst, mögen sich manche jetzt denken. Aber auch die blutigen Szenen des Werks vermögen nicht vom fehlenden Plot abzulenken: Die sadistischen und teilweise grotesken Effekte sind ziemlich billig und verlangen dem Zuschauer ab und an ein Schmunzeln ab. Das war's aber auch schon!
Andere User mögen das anders sehen, aber ich würde diesen Film niemandem weiterempfehlen! Kranke Zeitverschwendung ohne Sinn und Verstand.