Miles O’Keefe macht sich als „Silent Hunter“ daran den gewaltsamen Tod seiner Familie zu rächen.
An sich ist Jim Parandine (Miles O’Keefe) Bulle, der in der Eingangssequenz erstmal ein paar Autoschiebern in die Suppe spucken muss. Dabei hat Jim einen Pferdeschwanz, der geringfügig an Steven Seagal erinnert – leider besitzt er weder dessen Charisma noch dessen Kampfkunst. So fällt die erste Actionszene dann doch etwas unspektakulär aus, denn das bisschen Klopperei ist noch nicht mal Standard.
Jim ist glücklich verheiratet und hat eine Tochter, die gerade Geburtstag hatte. Doch auf einer Autofahrt werden sie von drei flüchtigen Bankräubern als Geiseln genommen. Als diese außerhalb der Reichweite der Polizei sind, passiert das Übliche: Belästigung der Geiseln, Streit, tote Familie und ein scheinbar erschossener Jim, während das mordlustige Gaunerpack von dannen zieht. Das war dann der ziemlich unoriginelle Auftakt, aber danach wird der Film besser.
Zwei Jahre später lebt Jim zurückgezogen in der Wildnis. Optisch wird dies dadurch deutlich, dass die Wallemähne jetzt offen getragen wird und ein Rauschbart dazugekommen ist. An sich ein beschauliches Leben, doch dann wollen die Gangster in der Nähe einen Raub durchziehen. Bekommt Jim seine Chance auf Rache?
Originell ist „Silent Hunter“ definitiv nicht. So ist das Intro nach Schema F gemacht, danach beschäftigt man sich mit dem Raubzug der Gangster, was a) Action bringt und weil b) die Jims Lebenswandel eh nicht viel hergibt, ehe der Film dann in Hälfte zwei zu einem ziemlichen „Cliffhanger“ Rip-Off ausartet, in dem Jim dann endlich seine Rache kriegen soll. Doch ab der Halbzeitmarke gewinnt der Film dann deutlich an Tempo und Spannung, wobei auch das verschneite Szenario durchaus für Atmosphäre sorgen kann.
Mit der Logik ist nicht allzu weit her: Die Gangster schleifen noch zwei zusätzliche Mannen mit zu ihrem Raubzug, die aber keine Aufgabe haben (nur im Wagen sitzen), aber sie sind halt da, damit es gegen Ende mehr zu dezimieren gibt. Ebenfalls etwas störend ist die Tatsache, dass der Film recht flach ist (die Gangster sind die absoluten Klischee-Prolls).
Die Action hingegen kann sich durchaus sehen lassen, denn der Film bietet einige sehr harte Shoot-Outs, die sich definitiv sehen lassen können, auch wenn die Inszenierung für B-Verhältnisse nicht wirklich herausragend ist. Zudem gibt es die ein oder andere nette Explosion und einige Stunts (Stichwort Schneemobil), während die wenigen Nahkämpfe vergessenswert und unspektakulär sind. Zudem ist der Film auch ziemlich hart, denn hier werden Figuren aufs blutigste erschossen, in Brand gesteckt und in die Luft gejagt.
Miles O’Keefe ist leider einer der miesesten B-Darsteller und nervt sehr, aber zum Glück ist er nicht so oft zu sehen. Die Darsteller der Gangster sind ganz OK, wenn auch bestenfalls B-Durchschnitt – so wie die meisten Nebendarsteller. Lediglich etwas besser ist (dank merklicher Erfahrung) Fred Williamson, der auch gleichzeitig Regie führte.
Alles in allem ein ganz ordentliches B-Vehikel, das vor allem in Hälfte zwei mit Spannung und Action überzeugt, wenn auch recht flach, anfangs etwas lahm und mit miesem Hauptdarsteller.