Review

Sehr passabler Direct-To-Video-Actioner, der durch sehenswerte, harte Actionszenen und ein wenig verbrauchtes Winter-Szenario punkten kann. Fällt das erste Filmdrittel mit seiner einfalleslosen Großstadt-Cop-Story noch sehr bieder und teilweise auch wenig überzeugend hinsichtlich Handlung und Charakteren aus, so dreht "Silent Hunter" in den übringen zwei Dritteln richtig auf.
In endlosen, verschneiten Waldlandschaften und einer idyllischen Kleinstadt kommt es einer Bande von Bankräubern wegen zu blutigen Schiesserreien, Verfolgungsjagden incl explodierender Autos und letztlich knallharter Einzelkämpferaction, die sich inhaltlich mit eisiger Notlandung und anschließender Entführung wenig zimperlich beim Stallone-Kracher "Cliffhanger" bediente.
Da wir es jedoch mit einem B-Film zu tun haben, ist die storyseitige Schlichtheit zu verzeihen, zumal dankenswerter Weise keine Szenen aus dem offensichtlichen Vorbild recycelt wurden. Nötig hat es "Silent Hunter" ohnehin kaum, denn die gebotene Action überzeugt auch ohne Klau und Miles O'Keeffe gibt insgesamt einen passablen Stallone-Ersatz ab, der mit seinen langen Haaren doch schwer an Lorenzo Lamas erinnert ;) Zweiter prominenter Name des Casts ist Fred Williamson, der zwar nur eine Nebenrolle als Sheriff inne hat, jedoch gleichzeitig auch Regie führte - und das garnicht mal so übel wie man zunächst vermuten würde.
Dem Film mangelt es gelegentlich eher etwas an Tempo, ebenso wie an etwas intelligenteren Dialogen, wobei diese allerdings auch auf die Sychronisation zurückzuführen sein könnten. Unterdurchschnittlich ist, wie bereits angedeutet, der Beginn rund um den klischeetriefenden Kindergeburtstag. Hier hat man sich wahrlich kein Bein ausgerissen und die Schauspieler, allen vorran die Filmtochter O'Keeffes nerven durch eine äußerst schwache Darbietung teils in erheblichem Maße.
In Reihen der Gauner wiederum hätte ich mir bisweilen ein wenig mehr Professionalität a la Cliffhanger gewünscht aber ansonsten gibt es keine größeren Kritikpunkte vorzubringen.

Mit guter Action ausgestattet und in ansprechende Bilder verpackt, erhält der für sich genommen ideenlose aber gut zusammengeklaute "Silent Hunter" eine Empfehlung für allessehende Fans des Genres. Schade bloss, daß das erste Filmdrittel nicht recht gelungen ist und das Finale auch hätte ausgedehnter ausfallen können. Für diverse kleine Mängel des Drehbuchs entschädigt die kompromisslose, blutige Action absolut ausreichend

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