Review
von bigimot66
Wieder mal macht ein Meisterdieb die Welt unsicher...Nachdem der "Tornado" bereits das Turiner Grabtuch, den Ring des Papstes u.a. geklaut hat ist schliesslich auch noch der rosarote Panther, Frankreichs Nationalstolz, fällig.Spätestens jetzt ist es Zeit für ein Kriminalisten-Dream-Team unter der Leitung von Inspektor Clouseau (Steve Martin) um sich den Tornado zur Brust zu nehmen....
Nach der bereits nicht allzu überzeugenden Neu-Auflage der Pink-Panther-Filme aus dem Jahr 2006 haben die Wiederholungstäter um Regisseur Shawn Levy erneut zugeschlagen! Und diesmal richtig! Hier bleibt nahezu kein Auge trocken...
Angefangen mit der Handlung, über die Darsteller und die Gags kann man diesem Streifen bloß unter der Kategorie "Filme die die Welt (absolut) nicht braucht" einordnen.Schon beim Vorgänger hörte man förmlich gewisse Geräusche aus Richtung der letzten Ruhestätte von Peter Sellers, mittlerweile dürfte dieser aber dort absolut am rotieren sein ob dessen was aus seinem Clouseau hier gemacht wurde!
Der ganze Film ist eigentlich eine einzige Beleidigung der alten Blake Edwards-/Peter Sellers-Filme!
Die Story ist zwar absolut blöd und geht damit noch größtenteils irgendwie konform mit den Original-Filmen, aber die Essenz sozusagen, also dass was eine Komödie zu einer Komödie macht, geht hier komplett den Bach runter.
Angefangen beim total dämlichen französischen Dialekt von Clouseau, der übrigens in der Originalfassung deutlich besser rüberkommt, über die ganz wenigen halbwegs passablen Gags und die bereits erwähnte ziemlich infantile Story hat diese Verfilmung auch sonst, dem sich hierher verirrten Zuschauer, nahezu nichts zu bieten!
Das Hauptproblem sind wirklich die Gags. Die meisten sind altbacken, hat man schon x-fach gesehen und sind zudem noch nie wirklich gut gewesen. Klar, greift man in einem solchen Falle auch zu primitiven Massnahmen, wie dem französischen Akzent. Natürlich muß man mangels Originalität, Gags etwas platter anlegen, wie die Szene mit Clouseau in Papst-Verkleidung.
Aber muß man eine Darsteller-Riege bestehend aus Steve Martin, Andy Garcia, Alfred Molina, John Cleese, Lily Tomlin, Emily Mortimer, Jeremy Irons und Aishwarya Rai haben um sowenig zu transportieren?
Auf Grund des Gehalts des Streifens schätze ich mal, dass der Cast eher dafür vorgesehen ist, die grundlegenden Mängel der Story/des Films zu verschleiern.
Die meisten der genannten DarstellerInnen sind zwar bekannt, aber aktuell nicht allzu sehr im Geschäft, damit dürfte sich auch die Teilnahme von Garcia, Mortimer und Molina erklären.Aishwarya Rai ist zwar den Bollywood-Fans ein Begriff, der Rest des Welt kennt sie bestenfalls noch als ehemalige Schönheitskönigin. Was liegt hier also näher, als sich durch das Mitwirken in einem internationalen Film wie diesem auch einem westlichen Publikum zu präsentieren...
Komödienspezifisch betrachtet ist hier nur die Teilnahme von John Cleese und Lily Tomlin neben der von Steve Martin von Belang.
Fangen wir mit John Cleese an. Der Mann hat einige, wenige Szenen, die zwar kurz die alten, guten Monty-Python-Zeiten anklingen lassen, aber insgesamt ziemlich unbefriedigen sind.Cleese kann mehr! Auch wenn er hier nicht die notwendigen Möglichkeiten geboten bekam, würde ich ihm dazu raten, solche Auftritte in Zukunft zu unterlassen. Sie schaden wirklich dem mühselig aufgebauten guten Ruf!
Die Auftritte von Lily Tomlin als Psychologin scheinen irgendwie nicht wirklich in den Ablauf des Filmes zu passen. Trotzdem entwickelt sich gerade in diesem wenigen, kurzen Szenen sowas wie Humor, als sie Clouseau in die heutzutage üblichen Verhaltensmuster zu zwingen versucht.Überhaupt erinnern diese paar Szenen an Tomlin`s Zusammenarbeit mit Steve Martin bei "Solo für Zwei", einer meiner absoluten Lieblingskomödien. Hier scheint es, als bestünde die "Magie" zwischen den beiden noch immer - leider aber ohne nachhaltige Auswirkung auf diesen Panther-Flop!
Kommen wir zum Hauptdarsteller - Steve Martin! Der Mann ist einer meiner absoluten Favoriten, wenn es um Komödien geht. Filme wie "Solo für Zwei", "Der Mann mit den zwei Gehirnen", "Roxanne" und "Vater der Braut" sind dank seiner Mitwirkung wirklich genial geworden, aber Martin als Clouseau-Imitat für Zuschauer ab 0-Jahren?
Martin mag zwar wirklich witzig sein, aber das Drehbuch gibt ihm einfach zuwenig an Grundlagen um sein Potenzial zu entfalten!
Fazit: "Pink Panther 2" ist gegenüber seinem sowieso schon fragwürdigen Vorgänger nochmals ein bedeutender Schritt näher ins filmische Abseits!Für ein kindliches Publikum vielleicht ganz interessant, dürften sich echte Clouseau-/und Steve-Martin-Fans mit Grauen von diesem Müll abwenden!