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Wenn Rutger Hauer einen Serienkiller jagt, dann sollte man sich davon etwas versprechen können. Leider ist dem aber nicht so, denn Bone Daddy ist ein reichlich lascher Beitrag zum eh schon recht ausgelutschten Genre. Vermutlich verläßt man sich hier ganz auf die ehemalige Starpower seines Hauptdarstellers und verzichtet dafür auf eine wirklich gut ausgearbeitete Story. So hängt denn auch alles und jedes an der angeblich so unsympathischen, egomanischen Figur von Hauers Ex-Pathologen, jetzt Schriftsteller. Nur leider reiht sich dann eine langweilige oder unsympathische Nebenfigur an die nächste, Familie, ehemalige Mitarbeiter, begleitende Polizistin, während allein Hauer in zurückhaltender Art freundliche Akzente setzt.
Vom Plot her ist den Autoren nicht viel eingefallen, was die Suppe hätte etwas würzen können, nur allzubald ist die Identität des Killers einschätzbar, denn aufgrund mangelnder Nebendarsteller bleibt der Kreis der üblichen Verdächtigen immer schön überschaubar klein. Und siehe da, der, auf den wir eh schon getippt hatten, der isses dann auch am Ende. War aber keine Überraschung.
Offenbar hat man wohl so sehr auf die Geschichte und den Hauptakteur vertraut, daß man nicht einmal auf dem Gore-Sektor irgendwelche Akzente gesetzt hat. Gerade mal ein (in Zahlen: 1!!!!!) Opfer während des ganzen Films, dafür um so mehr familiäre Probleme, die das Rätselspiel in die Länge ziehen. Zwar sind die wenigen Szenen, in denen der Killer ein bereits vom Knochen gesäubertes Bein befühlt (während das Opfer bei Bewußtsein ist), qualitativ in Ordnung (und schön widerlich), doch davon gibt es einfach nicht genug, um den verwöhnten Freak bei der Stange zu halten.
Die Auflösung ist dann mal wieder tri-tra-trullala, wobei man nicht weiß, wieso es die Polizei nicht geschafft hat, auf diesen Täter zu kommen, obwohl uns die Tatsachen mal wieder überdeutlich entgegenfliegen.
Schauspielerisch eine Parade von Nicht-Gesichtern bewegt sich nur Hauer bedächtig und mit beeindruckender Präsenz durch die Szenerie und rettet, was zu retten ist.
Fazit: ein solide produzierter, gar nicht mal so blöder, aber dafür hoffnungslos vorhersehbarer und damit langweiliger Genrebeitrag. Der Vollständig halber abarbeiten - oder vor sich herschieben, kommt auf dasselbe raus.
(4/10)

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