Sonne im Herzen
Bevor diesen Sommer das Sequel wieder mit Sicherheit die (vornehmlich weiblichen) Massen rund um den Globus in die Kinos lockt, selbst wenn 10 Jahre eine lange Wartezeit waren, ist es sinnvoll das Original nochmal zu besuchen. Die Story ist zwar so simpel, dass es kaum eine Auffrischung gebraucht hätte und der Film ist so ansteckend spaßig, dass er über das Jahrzent durchaus öfters im Player gelandet ist, doch eine Fresh-Up schadet nie. Erst recht nicht, wenn draußen mal wieder depressives Weltuntergangswetter ist und man nicht die allerbeste Woche erwischt hat. Denn kaum ein Film steckt mehr mit Freude, guter Stimmung und leichtfüßigem Kitsch an, als "Mamma Mia!", die enorm erfolgreiche Filmversion eines der beliebtesten Musicals der Neuzeit.
Wenn man allergisch auf Kitsch reagiert und/oder mit der Musik der vier legendären Schweden noch nie etwas anfangen konnte, dann kriegt man bei dieser sonnigen Songcompilation sicher einen halbstarken Brechreiz. Alle anderen genießen die Show. Danach will man Urlaub auf einer griechischen Insel, danach wäre man am liebsten in den 70ern groß geworden. "Mamma Mia!" hat drei riesige Argumente auf seiner Seite, die zusammen durchaus eine infektuös-positive Energie ergeben: 1) die kultigen Abba-Ohrwürmer, die wohldosiert nie alt werden. 2) extrem gut aufgelegte Stars wie Streep oder Brosnan, die trotz (oder gerade wegen) nicht immer perfekten Singstimmen durchgehend Sympathie und Eleganz verstrahlen. 3) die Sonne, die Küsten, die Landschaften Griechenlands.
Fazit: für Abba-Fans 8und wer ist das eigentlich nicht?) ein feuchtfröhlicher Traum zum Mitsingen und Genießen. Für den Rest immer noch Sonne, gute Laune und Liebe pur. Kitsch von der schöneren Sorte. Eines der besten modernen Feel-Good-Musicals mit aufregend guter Besetzung und mehr Verbindungen zu Bolly- als zu Hollywood. Die lange angekündigte Fortsetzung kann kommen. Nur welche Songs sollen da noch rein, ohne sich zu wiederholen?