Die ehemalige Polizistin Derian arbeitet für eine Privatdetektei. Eines Tages meldet sich eine Hausfrau, die sie beauftragt, ihren Gatten zu beschatten. Dies erinnert Derian an ihre eigene unglückliche Vergangenheit, doch sie nimmt den Auftrag an. Und dann verliebt sie sich noch in den fremden Ehemann.
Einen eher schwachen Noir Beziehungsthriller hat the right Temptation zu bieten, der leider mehr mit inhaltlichen Unglaubwürdigkeiten zu kämpfen hat, als das er knisternde Spannung mit einem Hauch Erotik versprüht, wie es wohl von der Idee her ursprünglich mal vorgesehen wurde. Stattdessen begleiten wir eine Ex-Polizistin, die sich mittlerweile ihr Geld als Privatschnüffler verdient. Auf die Bezeichnung Ex-Cop wurde viel wert gelegt, denn hier schleppt sie ein mittelschweres Trauma mit durch die Gegend, das im Laufe des Film auch ausführlich in zahlreichen Flashbacks auch noch aufgedröselt wird. Sie trug zwar keine Schuld an dem mißglückten Einsatz damals und für die eigentliche Handlung hat die ganze Nummer kaum eine gesteigerte Bewandtnis, aber ich hab das Gefühl das man so mit einigen Klimmzügen den Film auf die notwendige Spielfilmlänge strecken wollte.
Hier bekommt sie von einen scheinbaren Standardjob, Fraulein will prüfen ob Männlein fremdschnackselt. Das Problem dabei ist nur das die Ehefrau bei der Auftragsvergabe und auch später dermaßen gekünsteltes Gerede von sich gibt, das man ihr auch locker "ich lüge gerade das sich die Balken biegen" auf die Bluse drücken könnte. Ein Spielchen das sich später sogar mit immer abstruseren Ausreden wiederholt, das man sich fragt, warum Miss McCall unsere Sunpercopdame sich diesen Quatsch weiter anhört und den Auftrag mit Schmackes hinschmeißt.
So muß sich das Drehbuch mit Gewalt verbiegen, das man a) eine Love Story mit dem Ehemann anbandeln kann und b) so den doppelten Rittberger Twist noch irgendwie storyverträglich einbauen kann, denn natürlich treiben hier mehrere Personen ein doppeltes und dreifaches Spiel.
Zumindest der finale Punch kommt da recht überraschend, wenn auch nicht unvorhersehbar. Nur der Weg dahin gestaltet sich doch etwas zähflüssig. Frau DeMornay darf ein wenig in Strapsen stolzieren und Vergangenheit bewältigen, aber sonst passiert kaum etwas wirklich interessantes. Dahindümpeln fällt mir da spontan als visueller Aggregatszustand ein. Bis zum "Mord" und dem Einsetzen der Twistsaison dauert es einfach zu lang.
4/10