Waltz with Basir ist ein interessantes Experiment. Die Erinnerungen des Regisseurs an eine Massaker im 1. Libanonkrieg werden nicht wie man erwarten würde als dokumentarisch angehauchter Spielfilm verwirklicht (dafür hätten die finanziellen Mittel vermutlich auch nicht gereicht) sondern als Animationsfilm. Dabei werden nicht nur die historischen Ereignisse reflektiert, sondern auch die Funktionsweise des menschlichen Gedächtnisses und wie Menschen versuchen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Dies wird durch einen stetigen Wechsel zwischen Flashbacks, Traumsequenzen und Interviews mit (größtenteils echten) Zeitzeugen verwirklicht. Was dabei heraus kommt ist ein optisch ansprechender, nachdenklich machender Film der abermals zeigt, dass der Animationsfilm auch für ernste Themen ein ausgezeichnetes Medium sein kann.
8/10