Review

La Zona hat mich ziemlich enttäuscht. Der Film kommt mit null Innovation daher und wirkt lieblos gemacht.
Kurz zum Inhalt:
3 Jungen dringen in eine abgeriegelte Siedlung ein,welche wie eine Festung ummauert und von Kameras bewacht ist.Dort geht es allen sehr gut,jeder ist wohlhabend.Die Jungs kommen aus den Slums drumherum. Sie brechen in ein Haus ein und 2 werden von den Anwohnern erschossen ,der dritte wird nun gejagt,damit nichts an die Außenwelt kommt und die Bewohner ihr kleine Welt behalten können.
La Zona bemüht sich nicht um große Charaktereinführung und fängt gleich mit dem Einbruch ein.Dann geht auch alles sehr schnell und wir wissen immer noch nichts über den Überlebenden. Stattdessen werden uns ein paar Einwohner näher gebracht,welche allesamt stereotypisch und uninteressant sind und keineswegs authentisch wirken.
Dies ist eh eines der größten Mankos des Film,viele Handlungen wirken unlogisch,zu viele Einwohner sind folgsam, obwohl sich noch nichtmal ein klarer Anführer des Mobs herauas kristallisiert. Das Verhalten ist für den Zuschauer nicht nachvollziehbar, gerade weil die Ausgangssituation eigentlich hätte sofort,legal aufgeklärt werden können. Im schlimmsten Fall hätte 2 oder 3 ausziehen müssen,aber da gibt es ja noch den Staat,welcher offensichtlich stark auf der Seite von "La Zona" ist und dort hätte man (wie auch später passiert) mit ein bißchen Geld alles regeln können.
Naiv von den Bewohnern und dessen Obersten Rat, nicht einmal einen Versuch unternommen zu haben,sich an eine höhere Instanz als an den kleinen Streifenpolizisten zu wenden, um die Sache zu klären. Wenn dem Staat drumherum tatsächlich daran gelegen gewesn wäre,denen den Gar auszumachen,hätte es tausend andere offizielle und inoffizielle Wege gegeben.
Nun gut, was macht LaZona noch falsch. Auf jeden Fall gibt die Geschichte zu wenig her. Die erste halbe Stunde ist einfach langweilig,der weitere Verlauf bietet auch kaum Spannungsmomente und wie der Schluss ausgeht ist auch jedem klar.bzw es gibt eine 50:50 Chance richtig zu liegen und es ist einem als Zuschauer einfach egal,da dieses gesamte Konstrukt an allen Ecken und Kanten wackelt.
Die Charaktere sind allesamt klischeehaft, böse Gemeinde,welche gnadenlos und sofort zu Unrecht bereit sind,einen Jungen der Widerstand leistet und es nicht vermag andere zu überzeugen. Man fühlt sich als Zuschauer richtig betrogen,wenn einem diese stereotypischen Charakter aufgezwungen werden und man richtig merk,dass dies nun dafür gemacht werden muss, um aus der viel zu seichten Story, irgendetwas in Richtung Krimi und Moralvermittlung heraus holen zu wollen. Der Film hätte max. einen Kurzfilm darstellen sollen,wobei das Problem der trivialen Story dann immer noch gewesen wäre.
In wie vielen Filmen wurden uns schon Menschen in extremen Situation gezeigt,welche dann durch Grüppchenbildung irgendetwas vertuschen wollten.Also wirklich nichts Neues und hier haben wir nicht mal eine verständliche Extremsituation.
Hervorzuheben sind aber die beiden Jungdarsteller,welche passend besetzt sind und gut spielen.

Fazit:
Zu wenig Story und Entwicklung um in Spielfilmlänge überzeugen zu können.Gerade der Anfang ist sehr langweilig.Die Charaktere wirken alle aufgedrückt und nerven den Zuschauer von derem unlogischen Verhalten (Frau vom getöten Polizisten,dass kein Versuch mit der Regierung zu sprechen unternommen wird,Verhalten des ach so idealistischen Polizisten usw...)
Die Spannung kommt ehrlich gesagt über einen durchschnittlichen TV-Tatort nicht hinaus.
Klar werden einige den Film als sozialkritisch pädagogisch wertvoll ansehen,aber das sagt man von Romeros "Zombie" auch.
Man kann einfach nicht leugnen,dass hier kein filmscher Zustand über durchschnittlich heraus kommt.

4 von 10 Punkten

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