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Drei Jahre nach "Reeker", den man als Geheimtipp der Horrorgemeinde nur empfehlen kann, legt Dave Payne (Mission to Kill, Dämonische Nachbarn) mit "No Man´s Land: Rise of Reeker" nach. Das Sequel darf als gelungen bezeichnet werden, kommt jedoch an das Original spannungstechnisch lang nicht heran.

1978: Es gelingt Deputy McAllister den Highway Drifter dingfest zu machen. Ein Serienkiller dem Stimmen das Morden befohlen haben. Für seine Taten wird der Drifter hingerichtet und McAllister zum Sheriff befördert.
Genau heute hat McAllister (Robert Pine) seinen letzten Tag, sein Sohn Harris (Michael Muhney) beerbt ihn als Nachfolger. Doch mitten im Death Valley an einer Tankstelle kommt es zu einer Schießerei mit zwei Bankräubern. Es kommt zu einer großen Explosion, die jedoch alle Beteiligten überleben. Aber irgendetwas scheint doch passiert zu sein, denn die Raststätte ist von einer unsichtbaren Mauer umschlossen und ein brutaler Killer macht Jagd auf die kleine Gruppe. Bald sieht sich McAllister erneut mit dem Drifter konfrontiert, doch wie konnte der überleben ?

Der Tod bildet hier seine eigenen Killer für die Zwischenwelt aus. Die Auserwählten hören Stimmen und begehen grausame Morde, so auch der "Highway-Drifter" zu Beginn. Ein auf den ersten Blick ängstlicher Geschäftsmann, der plötzlich einen Anhalter über den Haufen fährt und ihm zu guter letzt noch die Zunge als Souvenir rausschneidet. Payne liefert uns die brutalste Szene des Films gleich zu Beginn und schafft allgemein einen vielversprechenden Auftakt. Der Drifter lässt sich von McAllister schnappen, da sein Werk vollendet ist. Nach seiner Hinrichtung setzt ihn der Tod gleich in der Zwischenwelt ab, so wissen wir schon mal, wer später seinen Opfern mit einer Gasmaske und fiesen Werkzeugen den Gar ausmacht. Wer den Vorgänger gesehen hat, kennt den Kniff am Ende schon und geht überraschungstechnisch leer aus. Aber die Geschichte funktioniert durchaus ein zweites Mal, auch wenn Payne sich zuviel Zeit lässt, bis der Reeker endlich ans Werk darf. Wir haben hier zwei Parteien, einmal McAllister, seinen Sohn Harris und ein paar Zivilisten, dagegen stehen die drei Casino-Räuber, von denen einer schwer verletzt ist. Kulisse ist ein abgelegener Rasthof mit Tankstelle und Hotel. Eine Flucht ist unmöglich, wie man bald sieht, denn das Gelände ist mit einer unsichtbaren Mauer umschlossen. So scheitert auch die Flucht mit dem Auto, welches an der Mauer zerschellt und einem Räuber die halbe Birne abreißt.

Wirklich gut, dass sich "No Man´s Land: Rise of Reeker" nicht zu ernst nimmt. Ein paar gelungene Onliner, der Räuber lebt noch obwohl ihm der halbe Kopf fehlt, oder Beine laufen ohne Körper herum. Sonderlich spannend will das Werk aber auch nicht werden. Ausserdem kümmert sich Payne für solch einen Film zu ausführlich um die Charaktere. Da ist noch Platz für einen Vater-Sohn Streit und für eine Liebesgeschichte. Erst in der letzten halben Stunde geht der Reeker richtig ans Werk, wobei man wesentlich mehr Gore erwartet, wenn man alleine an den Auftakt denkt. Mit einem Flammenwerfer, umfunktionierten Bohrer oder sonstigen Folterwerkzeugen verichtet der Reeker sein Werk, nur warum ist er im Finale so leicht zu töten ? Trotzdem unterhält der Überlebenskampf in der Einöde und ein paar gruselige Momente kann Payne herauskitzeln. Ganz zum Schluss bekommen wir erzählt, was wirklich bei der Explosion geschah, ist jedoch keine große Überraschung mehr. Die Darsteller sind auf jeden Fall mit Freude bei der Sache und es ist anfänglich recht schwer auszumachen, wer von den Charakteren die Attacken des Reekers überlebt.

Das Sequel ist eine unterhaltsame Angelegenheit, dürfte aber ruhig spannender sein und es könnte früher zur Sache gehen. Die CGI-Effekte fallen kaum negativ auf, obwohl sehr offensichtlich, der Story kann Payne leider keine Neuerungen abgewinnen. Insgesamt gelungen, aber ich bevorzuge das Original.

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