Der Film macht sofort keine Gefangenen und dem Zuschauer fliegt der Screen fast um die Ohren. In perfekten Bildern wird uns die Geschichte des CIA Agenten Roger Ferris (Leonardo DiCaprio) im Krisengebiet des mittleren Ostens erzählt. Diese ist spannend, voller Härte, unglaublich aufwendig in der Ausstattung in den diversen weltweiten Lokations, es gibt fast epische Bilder, hat gute glaubhafte und coole Schauspieler und eigentlich alles für einen perfekten Agenten-Thriller.
Dennoch hat DER MANN DER NIEMALS LEBTE nicht mein Film-Herz angesprochen. Zu glatt und perfekt kommt alles rüber. STYLE over SUBSTANCE pur, trotz aller Action und dutzenden von Explosionen lässt mich das Geschehen einfach nur kalt. Die Story selbst bzw. einige Logikdinge sind alles andere als perfekt, aber das ist nicht entscheidend. Es fehlt etwas Entscheidendes für eine höhere Bewertung was nicht einfach zu greifen ist. Explosionen, Tod, Gewalt und Terror lässt einen unbegreiflich kalt in diesem so durchgestylten Etwas von Film.
Auch Leonardo DiCaprio wächst zum Ende über sich hinaus und auch wenn man ihn nicht zu seinen Lieblingsschauspielern zählt kann er in der unselbstverliebten und ungeschönten Darstellung des Agenten überzeugen. Daran ändern auch die diversen Storysprünge und die unnütz eingebaute und blutlos wirkende Lovestory nicht wirklich etwas. Russel Crowe wirkt selbstgefällig und aufgedunsen und bleibt – wenn auch in der Rolle sicher so angelegt – absolut blass und konturlos. Somit bleibt zumindest für mich trotz "Regie-Altmeister" Ridley Scott der Eindruck eines vordergründig fast perfekten und handwerklich hervorragenden Hochglanzproduktes ohne Herz und dem Faktor des Mitfieberns, -fühlens und –leidens.
6/10 Knochensplittern....äh,....Punkten