Maniac (1980)

"She's a maniac, maaaaaniac, uuh-whoo-ooow... and she's dancing like she never did befoooowooore..."

Achtung SPOILER:
Ein dicker Mann tötet viele Frauen und redet mit Schaufensterpuppen.
SPOILER ENDE.
ha, kleiner Scherz.

Der Name des Regisseurs ist Programm. Diese Komödie aus dem glorreichen Jahre 1980 (ein guter Jahrgang) handelt von einem stets gut-frisierten jungen Mann, der sich gern mit Schaufensterpuppen unterhält und Frauen die Haare abschneidet. Von seinen wenigen Freunden wird er nur Porno-Frank genannt, weil er die fetzigste Hornbrille weit und breit trägt und auch seine Klamotten sind "der letzte Schrei" - kleiner Kalauer am Rande.
Irgendwie hat seine Mutter den kleinen Porno-Frank früher mal ins Klo eingesperrt. Und was macht man da? Ja sicher, werdet Ihr jetzt sagen: Man tötet Frauen! So löst der moderne Mann seine Probleme.

Den Vorwurf, dass "Maniac" frauenfeindlich sei, kann ich nicht bestätigen, weil die Frauen eher symbolisch für Porno-Franks angeknackstes Selbstbewusstsein stehen und nicht die Frau an sich als Opfer dargestellt wird. Wenn Frank in seiner Kindheit von seinem Vater eingesperrt worden wäre, wäre er vielleicht Männermörder geworden.
Eigentlich ist MANIAC nämlich männerfeindlich!
Es ist ziemlich demütigend, als Porno-Frank sich die dunkelblaue Trucker-Mütze mit den orangen Flügeln an der Seite aufsetzt - meine Lieblingsszene!
Wir konnten uns einfach nicht mehr halten vor Lachen. Der Typ ist sowas von durch, das gibt's gar nicht. Wenn alle Serienkiller so drauf wären wie Frank, wären sie leichter zu erkennen. "Hey, der hat eine Mütze mit Flügeln an den Seiten, ruf die Polizei!"

Als Porno-Frank Kontakt zu der Fotografin aufnimmt, konnte man noch auf eine Wendung hoffen, denn das Gespräch in ihrer Wohnung kommt gut und überzeugend rüber und auch das Rendezvous in einem kleinen Restaurant war gut gespielt.
SPOILER (diesmal wirklich):
Aber der Schluss des Films macht echt alles wieder kaputt, als Porno-Frank sich über das Grab beugt und seine Zombie-Mama (!!!) versucht ihn runterzuziehen! Was soll das? Dies geschieht natürlich nur in seiner Einbildung aber es passt trotzdem absolut nicht.
SPOILER ENDE

Es gibt dennoch einige wenige positive Aspekte an "Maniac", die ich fairerweise hervorheben möchte. Zum einen wäre da die Szene in der U-Bahn-Station, als sich die Frau auf der Männertoilette versteckt, welche wirklich spannend gemacht ist.
Zur Erklärung: Eine Frau geht nach der Arbeit Richtung U-Bahn-Station. Porno-Frank geht ca. 100m (!!!) hinter ihr. Die Frau kriegt panische Angst und rennt kreischend weg. Logisch. Wenn jemand 100m hinter einem geht, vor allem wenn er so gruselig aussieht wie Porno-Frank, dann sollte man schon mal wegrennen! Egal. Porno-Frank geht hinterher. Die Frau verpasst natürlich den letzten Zug. In einer Kameraeinstellung sieht man total deutlich, dass noch mindestens 10 andere Personen am Bahnsteig stehen und auf der anderen Seite genau so. Doch in der nächsten Einstellung ist sie wieder alleine. Herrlich.
Sie rennt also weiter. Porno-Frank trottet dümmlich schnaufend hinterher. Er kommt an das Ende des Ganges... "Hhhmmm.... da ist ja die Männertoilette.... da kann sie also schon mal nicht sein...." -
MANIAC ist eine echte Trash-Granate der Kategorie "Wie verschwende ich 2 Stunden meines Lebens möglichst sinnlos".
Wenn ich an dieser Stelle auf mein "Wes Craven's Mindripper"-Review verweisen darf. Der ist nämlich von ähnlich trashiger Qualität.

Die Spezialeffekte und Masken sind dem Alter des Films entsprechend billig gemacht.
Richtig krass kommt aber der Kopfschuss bei dem Autofahrer im ersten Drittel des Films rüber! Ein kleiner Wermutstropfen für Gore-Fans. Ansonsten ist "Maniac" eher unblutig bis auf ca. 2-3 Szenen, aber darum geht es dem Regisseur glaub ich auch gar nicht.

Unnötig zu erwähnen, dass die Laser Paradise DVD mal wieder unterste Schublade ist. Es sieht aus als der Film direkt von VHS auf die DVD gepackt worden. Verwaschenes Bild, überhaupt nicht überarbeitet, keine Originaltonspur.

FAZIT: Unterm Strich ist "MANIAC" ein total überschätzter "Thriller" mit lächerlichem Ende und einem zum Kreischen aussehenden Hauptdarsteller.

Ich gebe 2 Punkte auf Grund der atmosphärischen Musik (die ist echt sehr gut), der Kopfschuss-Szene und der blauen Mütze mit den orangen Flügeln :-)