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Drei Freundinnen wollen einen Campingausflug in den Tiefen der Wälder unternehmen. Dort lauert jedoch der irre Einsiedler Vern den Frauen auf, um sie zu entführen und quer durch die Wildnis zu schleppen. Eine kann sich dank Martial Arts und Flickflacks befreien, um mit Stirnband, Buschmesser und jeder Menge Tarnfarbe am Körper zum Gegenschlag auszuholen...

Leider war der erste und floppige "Abducted" (OT) von 1986 alles andere als ein Aushängeschild für den Backwoodhorror und das Rape´n Revenge-Kino. Selbst Regisseur Boon Collins schien dies wohl so befunden zu haben und legte eine Quasi-Fortsetzung nach, die erfreulich trashig und kurzweilig ausfällt. War der erste Teil fast schon ein langweiliges Beziehungsdrama, so lässt Collins dieses Mal einen wirklich irren Killer auf die Damen los, der im Kostüm der Marke "bayerischer Wolperdinger" durch die Büsche geistert. 

Jan-Michael Vincent und Dan Haggerty haben lange Zeit nichts Besseres zu tun, als vom Heli aus Hirsche und Gamsböcke zu beobachten. Eine kleine Stripnummer im Wald zieht da schon besser, um den einsamen Vern übers Ohr zu hauen, woraufhin eine der Frauen das Weite sucht, um als femininer Rambo zurückzukehren. 

Regisseur Boon Collins inszenierte handwerklich solide, wobei die eine oder andere originelle Idee dem Drehbuch nur gut getan hätte. Schade auch, dass der Film im letzten Drittel in Richtung Drama umkippt, entscheidet sich eine der Entführten, bei dem modernen Höhlenmenschen zu bleiben und sogar ein bisschen Liebe ist mit im Spiel. Auch der Showdown wirkt leider wie hingeschludert. 

Dennoch sympathischer Trash, der freilich ein einziges Déjà-vu aus anderen Klassikern offenbart: "Muttertag", "Beim Sterben ist jeder der Erste", "Predator", "Freitag der 13.", "Rituals", "Gaitor Bait" oder besagtem "Rambo". Dennoch besser als erwartet, wer groben Unfug mag. Knappe 7 von 10 Punkten. 

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