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Was Mick Garris mit FEAR ITSELF schuf, war eigentlich als eine Art Fortführung bzw. Konkurrenz zu seiner eigenen MASTERS OF HORROR Reihe gedacht, konnte jedoch nie aus dem Schatten der erfolgreicheren Bruderserie heraustreten. Diesmal konnten auch nicht die großen Namen im Genre zusammengetrommelt werden sondern lediglich kleine Auftragsregisseure aus dem TV-Bereich und allenfalls Horrorfilmemacher aus der 2. Reihe. Misslungen ist das Projekt aber keinesfalls, denn es gibt schon einige sehenswerte Episoden. Der Blutgehalt liegt auf damaligem TV-Durchschnittslevel und das Grauen funktioniert meist über Tagträume und Schreckensvisionen der Protagonisten. Highlights sind z.B. Ronny Yus "Im Körper der Bestie", Stuart Gordons "Der Kannibale" und "Haut & Knochen". Konfuse und lahme Lowlights wie "Die Heimsuchung" stellen glücklicherweise die Ausnahme dar.
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Community. Was stark an den eher durchschnittlichen Film The Colony erinnert, mausert sich in 40 Minuten zu einer recht unterhaltsamen und spannenden Angelegenheit. Die Darsteller machen ihre Sache passabel. Die Storyline ist klein und fein – aber auch sehr vorhersehbar. Gorefans sind hier draußen vor der Tür. Freunde von grotesken Einfällen könnten hier eher Pluspunkte erkennen. Seitenhiebe auf das rosarot angepinselte amerikanische Vorstadtleben gibt es genug. Nur einige storybedingte Wendungen gegen Ende der Story sind nicht 100% ausgereift und allzu offensichtlich platziert (z.B. die scheinbare Rettung durch den Anwalt-Freund). Fans von guten Thrillern können hier bedenkenlos einen Blick riskieren. Nur innerhalb dieser neuen Horror-Reihe hat dieser Kurzfilm nichts zu suchen, denn dafür ist er einfach zu harmlos und … blutleer geraten.
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Eater. Die Location erinnert stark an gängige Vorbilder. Das einsame Polizeirevier zur Winterzeit hat als Design schon etwas Furchterregendes an sich. Der Schauspieler, der den Eater verkörpert, kommt beängstigend gut auf dem TV und macht seine gruselige Sache richtig gut. Die anderen Schauspieler haben es hier schwerer, denn das Publikum hat keinen einzigen Sympathieträger in der Reihe. Die Storyline an sich ist schlicht aber spannend inszeniert. Einige Wendungen und Twists halte ich zwar für überflüssig, aber das ist Geschmacksache. Vielleicht habe ich auch schon zu viele Filme dieser Art gesehen und bin hier ein wenig zu streng. Einige Morphings waren mir auch zu viel und haben die Suspense nicht unbedingt vorangetrieben. Gorefans kommen hier auf ihre Kosten – aber keinen Splatter pur erwarten! Der total schwarzhumorige und bitterböse Schluss wertet diese überdurchschnittliche Episode sogar noch um einen Punkt auf.
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Blutiges Erwachen. Was dem geneigten Zuschauer zuerst auffällt ist, dass es sich bei dieser Horror-Episode um eine interessant erzählte und nicht allzu offensichtliche Storyline handelt. Für eine „Zombie“-Geschichte liegt hier ein sehr gutes Grundpotential im Handlungsfundament, das dem Horrorfan das Gefühl vermittelt, einer nicht gängigen Geschichte zu folgen. Die Schlusspointe gibt diesem Gefühl dann recht. Bis dahin gibt es einige reißerische Szenen und für ein 16er-Rating unglaubliche Kurz-Splattereinlagen, die mich echt überraschten. Allerdings schwebt nicht der Geist des Zombiefilms des letzten Jahrhunderts über der Handlung. Knapp über dem Durchschnitt bewerte ich dieses Machwerk nur, weil nur der Schlussgag so richtig zündet – jedenfalls bei mir. Fakt ist, dass Horrorfans hier nichts falsch machen können. Ein interessanter und brauchbarer Beitrag innerhalb der neuen Horrorfilm-Reihe.