Review

Der wilde, wilde Westen oder Is' was Sheriff? so lauten die "geistreichen" Titel die die deutschen Publisher einst (wie so oft in vergangenen Tagen gekonnt bescheuert) für die hiesige Veröffentlichung von Blazing Saddles wählten. Hinter diesen inhaltslosen Titelhülsen versteckt sich einer der ältesten Filme die unter der Regie des genialen Mel Brooks entstanden und auch in diesem Siebzigerjahrefilm sind seine Handschrift und sein Humor schon im Ansatz erkennbar.

Aber auch wenn der Film seinerzeit ein großer Erfolg und Lachschlager war und dieser Tage Vielen als Kult gilt: So recht kann ich mich mit dem was ich da sehe nicht wirklich anfreunden. Der Humor wirkt unbeholfen und bewegt sich auf Kindergartenniveau. Die meisten der Jokes erweisen sich folglich als Rohrkrepierer und die sonst bei Brooks Werken fast schon garantierten Lacher wollen sich nicht wirklich einstellen. Zu allem Überfluß hob auch noch der grenzwertig nervige Gene Wilder seine Visage für Blazing Saddles wieder vor's Objektiv der Kamera und beweist hier einmal mehr, dass er gänzlich frei von Talent und so komisch wie Fußpilz ist.

Villeicht zündete der laue Witz des Films ja in den Siebzigern deshalb noch besser, weil man noch nicht so überwöhnt in der Sparte war wie wir es wohl heute sind. Nun ja, auch ein Mel Brooks hatte eben einmal seine Lehrjahre, in denen noch nicht alles so klappte wie er wohl wollte. Und das führte beim vorliegenden Streifen zu einer saudämlichen kontinuitätslosen Plot und tiefergelegten Flachwitzen der unterirdischen Art. Mit viel Gutwill und als Teil von Brooks Gesamtlebenswerk akzeptabel, aber meiner Meinung nach weit davon entfernt gut oder gar sehenswert zu sein.

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