Interessanter Film mit den Polizisten Stacy Keach und George C. Scott, die wegen ihres Jobs vor die Hund gehen.
Story:
Roy Fehler (Stacy Keach) und Kilvinski (George C. Scott ) verrichten zusammen Dienst im Polizeirevier Los Angeles Ost. Während Fehler ein Student ist und bei der Polizei sucht, ist Kilvinski ein alter Haudegen. Beide verstehen sich jedoch gut, wobei Fehler von seinem Kollegen einiges lernt. Doch auf Grund seiner vieler Schichten hat er kaum noch Zeit für seine Familie und auch seine Studiengänge wirft er hin. Nachdem er bei einem Einsatz auch noch schwer verletzt wird, gerät sein Leben langsam aber sicher aus den Fugen. Seine Frau verlässt ihn samt Kind, er fängt an zu trinken und sein Freund und Kollege Livinski geht in Pension. Doch auch er kommt nun mit seinem Leben nicht mehr klar und beginnt Selbstmord. Wenig später stirbt Roy im Einsatz an einem Bauchschuss.
Der teilweise an einen Dokumentarfilm erinnernde Film ist sehr authentisch gemacht. Mit sehr viel Gefühl und Realismus werden die beiden Hauptcharaktere vorgestellt. Story ist gut durchdacht, wobei die Figuren immer tiefer in ihren Abgrund gezogen werden ohne das sie es wirklich merken. Geradlinig läuft der Film auf die finale Katastrophe zu, ohne dabei andere Charaktere und die Missstände in der Stadt außer Augen zu lassen. Genial.
Musik:
Auf Musik wird größtenteils verzichtet, so wird der Dokumentarstil weiter unterstützt. Nur bei ein paar Autojagden wird auf die groovige 70er Musik im Stil von Shaft oder Dirty Harry zurückgegriffen.
Atmosphäre:
Wer hier einen Machofilm ala Dirty Harry erwartet wird sicherlich enttäuscht. Zwar spielt der Film im selben Milieu, aber werden hier die „normalen“ Streifenpolizisten und ihre Probleme in den Vordergrund gerückt. Die anfangs heile Welt wird aufgrund der vielen Arbeit schnell zerrüttet, Familien haben keine Chance. Ältere und erfahrene Polizisten haben damit so ihre Probleme. Der Film ist nicht auf Action und wilden Ballereien aus, so dass solche Szenen Seltenheitswert haben. Da man den Schwerpunkt auf zwei, später eine Figur legt kann sich der Zuschauer klasse mit dem Polizisten identifizieren und wird so vom Verlauf gefesselt. Der anfängliche Neuling wandelt sich zum alten Hasen, muss dabei aber jede Menge Hindernisse überwinden. Sein Kollege kommt mit seiner Pension und dem Nichtstun nicht mehr klar. Einen Ausweg gibt es nicht. Deshalb folgt ein so hollywooduntypisches bad end. Selten war ein Film gleichzeitig so interessant, ehrlich und traurig.
Schauspieler:
Stacy Keach ist hier noch am Anfang seiner Karriere und liefert hier einen tollen Part ab. Seine Wandlung vom Neuling zum Haudegen hat er sehr gut umgesetzt. Auch seine emotionellen Ausbrüche (Alkohol, Familie, Verletzungen) sind gut von ihm dargestellt worden. So merkt man kaum, genauso wenig wie er selbst wie er langsam in sein Ende gleitet.
George C. Scott ist die Reinkarnation eines alten Haudegens. Mit viel Gutmütigkeit spielt er den immer fröhlichen Kollegen, den erfahrenen Mann der sich in der Szene auskennt und nie aus der Ruhe zu bringen ist. Obwohl der Zuschauer nicht auf seine Einsamkeit nach seiner Pensionierung hingewiesen wird, lässt Scott es den Zuschauer mit Hilfe seiner Mimik und Handlung merken. Tolle Leistung vom Altmeister.
Fazit:
Genial realistisches aber auch pessimistisches Portrait zweier Polizisten, die für ihren Job alles aufgeben, ohne es wirklich zu merken. Als sie es merken, ist es schon zu spät..... Wer mal einen interessanten Film mit dokumentarischen Ansätzen sehen will und dabei auf Action verzichten kann. Sollte hier zugreifen. Trotz seines Alters, ist der Film sicher nicht angestaubt.