Das Thrillerkino der Franzosen muss man nicht mehr bewerben. Es ist das beste weltweit. Wer möchte dem nenne ich gerne mal sehr gute Beispiele der letzten 5 Jahre. RIVALS gehört nicht ganz in die oberste TOP Liga, dazu ist er zu entspannt, sucht nicht die große Pose. Er pendelt anfangs zwischen einer Sozialstudie der beiden Brüder, einem Familiendrama um dann aber sehr langsam, subtil aber sehr zielstrebig die Erzählstränge in Thrillermanier immer dichter zueinander zu führen.
Dabei fängt die Geschichte der so ungleichen Brüder Francois und Gabriel die die Gangsterwelt und die Polizei jeweils verkörpern und ihren diversen Verwandten und Bekannten recht unüberschaubar und fast abstrakt im Sinne einer klaren und einsehbaren Zielrichtung des Drehbuchs an. Diese scheinbare Schwäche wandelt sich ganz schnell in eine Stärke und RIVALS mausert sich zu einem sehr reifen und souveränen Film mit sehr schöner authentischer und nicht übertriebener Ausstattung Ende der 70er Jahre.
RIVALS hat eine Reihe von warmen Momenten, menschliche und melancholische Seiten die sehr berühren. Auch gibt es wenige aber durchaus leicht komödiantische Stellen, die aber nie auf den schnellen Witz aus sind. Dazu ist das Sujet auch insgesamt viel zu ernst und hart an der Realität. Man spürt, dass es ein unausweichliches Ende geben wird und daraus bezieht RIVALS seine Spannung. Dieser Film braucht keine endlosen shootouts, keine vordringliche Filmmusik und ähnliches. Er lebt und überzeugt alleine aus der Kraft der Darsteller und der Geschichte.
7/10 Schnauzbärten....äh,....Punkten