Review

Inhalt:

70-er Jahre:
Irgendwo in der amerikanischen Einöde, wo sich Fuchs, Hase und Republikaner gute Nacht sagen, machen drei Stoner spätnachts einen kleinen Ausflug um sich etwas zu Essen zu besorgen.
Auf dem Weg zum nächsten Imbiss steht auf einmal eine gutaussehende junge Frau im Scheinwerferlicht.
Diese sieht genauso aus wie eine Tänzerin, die die Drei vorhin noch im Fernsehen zu Hause gesehen haben.
Anstatt sich darüber zu wundern starten die Drei diverse Anbaggerversuche, lassen die Unbekannte zu sich ins Auto steigen und nehmen sie mit.
Doch die Schöne schweigt und attackiert plötzlich die drei Männer.
Ein blutiges Chaos entsteht, das Auto kommt von der Straße ab und landet in einem See wo es versinkt... .


Heute, in den Wäldern von Connetticut:

Das Wrack des Autos wird von Jack Gorman (Kevin Shea) geborgen und bei näherer Untersuchung des Wracks fällt ein merkwürdiges Objekt aus den Überresten des Fahrzeugs.

Gorman stört dies zuerst nicht und er macht sich auf den Weg nach Hause zu seiner Frau Rose (Patty Shea).

Doch am Abend schlüpft etwas aus dem Objekt und tötet Jack´s Hund denn besagtes Objekt war ein Kokon aus dem nun etwas nach langer, langer Zeit geschlüpft ist.

Einige Zeit später tauchen in der Gegend Veronica (Ashley Bates) und ihre Freunde auf um zu campen, anstatt an einem Spring Break mit Strand, Sonne, Alkohol und Sex teilzunehmen.

Doch schon bald macht die Gruppe Bekanntschaft mit der mörderischen Kreatur, die innerhalb von kürzester Zeit bis auf Veronica, Lake (Troy Walcott) und ein weiteres Mädchen alle Anderen abschlachtet.

Die restlichen drei Überlebenden schaffen es sich in das Haus von Jack zu retten.

Neben seinem Hund ist auch Rose dem Monster bereits zum Opfer gefallen.

Neben Jack hält sich auch dessen Neffe Rocker (David McCarthy),  der eigentlich nur seinen Onkel besuchen wollte, im Haus auf.

Nach kurzer Klärung der Lage ist klar das die Situation sehr ernst ist:
Jack´s Haus liegt abgelegen in den Wäldern und es gibt keinerlei funktionierende Kommunikationsmöglichkeiten um Hilfe zu rufen.

Währenddessen wird die örtliche Polizistin Julianna Bansley (Kerry McGann) von Mrs. Parker (Ellen Woolf) damit beauftragt deren Tochter zu finden.

Diese wollte nämlich Veronica auf dem Campingausflug begleiten und Mrs.Parker befürchtet das ihre Tochter einem Sexualstraftäter zum Opfer gefallen ist.

Julianna macht sich auf die Suche und stößt schon bald auf die ersten Leichen und das Monster was damit endet das sie sich zu Jack´s Haus durchschlägt und sich am Überlebenskampf gegen die Kreatur beteiligt... .


Meinung:

Banshee ist ein Monsterfilm der von den üblichen Pfaden dieses Genres abweicht.

Da ist zum einen die Kreatur die an einen Gargoyle erinnert und sich Schallwellen/akustischen Elementen bedient um ihre Opfer mit Halluzinationen zu täuschen, wobei das Wesen sich bevorzugt als Vertrauensperson tarnt, was dazu führt das Jack´s Gruppe sich mit Ohrenstöpseln schützt.

So tötet in einer Szene das Wesen einen Automechaniker in seiner Werkstatt, wobei die Kreatur die Gestalt eines Pfadfindermädchens, dessen Bild das Monster auf einem Plakat gesehen hat, annimmt was die Szene ziemlich grotesk erscheinen lässt (was nicht negativ gemeint ist).

In einer anderen Szene tötet das Wesen einen Camper in seinem Zelt während sich dessen Freundin nur wenige Meter davon entfernt aufhält.
Aber die Kreatur suggeriert ihr per Halluzination das alles in Ordnung ist.

Weiterhin ist interessant das die Kreatur, im Gegensatz zu den Monstern in Filmen wie Dinocroc, Carnosaurus 1-3 oder Sharkman, keine Hintergrundgeschichte erhält.
Es wird nie geklärt ob das Wesen ein Alien, ein Dämon, ein Mutant, ein misslungenes Armeeexperiment ist oder aus einer Paralleldimension kommt.

Auch der Titel des Filmes ist eigentlich irreführend.

Eine Banshee ist eine Todesfee die unmittelbar vor dem Tod einer Person nachts erscheint und das bevorstehende Ableben des Betreffenden durch Geschrei und Wehklage ankündigt.
Die Banshee erscheint entweder als junge schöne Frau oder als altes Weib.
Besondes in Irland gibt es viele Berichte und Geschichten über diese übernatürliche Erscheinung.

Die Kreatur im Film schreit zwar auch nutzt dies aber u. a. als Waffe um Köpfe zerplatzen zu lassen.

Die einzige Person die den Begriff Banshee im Film dann benutzt ist  Alan, der örtliche, als etwas verrückt angesehende Trunkenbold, dessen Bruder in den 70-ern den Monster zum Opfer fiel.

Der Charakter des Alan ist dann auch interessant als er in einer Szene der Kreatur mit einer geladenen Waffe gegenübersteht.
Aber anstatt auf das Monster zu feuern (Kugeln scheinen keine große Wirkung auf das Wesen zu haben) tötet sich Alan triumphierend selbst mit der Waffe, worauf die Kreatur einen Wutschrei ausstößt, was klar macht das dieses Wesen auch aus purer Bösartigkeit tötet.

Ein Vergleich mit Michael Myers aus John Carpenters Halloween bietet sich hier an.
Im ersten Halloween wird für die Morde die Myers verübt keine Motivation, kein Motiv angeboten außer das Michael der schwarze Mann und einfach böse ist.
Genau wie in Carpenters Halloween ist das Wesen in Banshee einfach da und tötet, genau wie Myers, (größtenteils) junge Menschen die ihr ganzes Leben noch vor sich haben.

Im Grunde steht die Kreatur in Banshee wie Michael Myers nicht für ein konseratives Monster das drogensüchtige / sexgeile Teenager bestraft sondern für das Böse das über Menschen völlig überraschend hereinbricht und ihre Leben zerstört.

Es ist ein gewaltiger Unterschied ob jemand nach einem erfüllten Leben im Kreise seiner Familie friedlich im Bett zu Hause stirbt oder brutal ermordet wird. So gesehen weisen u. a. Michael Myers oder das Wesen aus Banshee parabelhaft daraufhin das es Menschen gibt und immer geben wird die gerne böses tun / anderen Menschen gerne Leid zufügen und sich daran berauschen.
Der Film Banshee folgt dieser Linie bis zum Schluss.

Fazit:
Banshee ist ein bemerkenswerter Monsterfim der mehr ist als er zu sein scheint. Eine Ausleihe ist auf alle Fälle empfohlen. Da die dt. Synchro allerdings etwas...gewöhungsbedürtig ist, rate ich den Film auf Englisch mit dt. Untertiteln anzuschauen.

Literaturtipp:
Elliot O´Donnell: The Banshee
Eugen Sorg: Die Lust am Bösen: Warum Gewalt nicht heilbar ist.
(10/10)

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