"Der Knochenjäger" will in der ersten Liga der Psychokillerfilme mitspielen. Dann darf er natürlich den Vergleich zu Konkurrenten wie "Sieben" oder "Schweigen der Lämmer" nicht scheuen. Na mal schaun:
Die Hauptrollen werden verkörpert von Denzel Washington und Angelina Jolie. Washington spielt einen Experten für Spurensicherung am Tatort, der durch einen Unfall ans Bett gefesselt ist. Genaueres wird nicht erläutert, er spricht nur des öfteren von "seinem letzten Gang". Jolie ist eine normale Streifenpolizistin, die völlig zufällig in das ganze schlittert. Die Handlung ist eine ziemlich einfallslose 08/15-Serienkiller-story, die keinen mehr vom Hocker reissen wird. Das wäre ja nicht einmal so schlimm, wenn die ganze Angelegenheit wenigstens spannend aufgebaut wäre. Aber auch da kann "Der Knochenjäger" dem Mittelmaß nicht entfliehen. Es ist alles ziemlich vorhersehbar, und dass ist eigentlich schon das Todesurteil für einen Film dieses Genres.
Nächster Minuspunkt ist Denzel Washington. Obwohl ich ihn eigentlich in anderen Filmen wirklich gut fand: Hier nervt er. Mit klugscheißerischen Kommentaren und völlig hanebüchernen Rückschlüßen bei den Beweisanalysen wird er schon nach einer halben Stunde unsympathisch. Da helfen ihm auch die epileptischen Anfälle nicht, die ihn hie und da durchzucken, wenn es mal wieder spannend werden soll. Im Gegensatz dazu ist die weibliche Hauptrolle sehr gelungen. Angelina Jolie mimt die teilweise überforderte Streifenpolizistin sehr überzeugend.
Ein Schuß in den Ofen, meiner Meinung nach, ist auch Ed "Al Bundy" O`Neil. Ihm nimmt man in keiner Minute des Films den abgehalfterten Großstadtbullen ab.
Aber sei`s drum:
"Der Knochenjäger" taugt zum soliden Videoabend und zu mehr nicht. Dann lieber zum x-ten Mal "Sieben" ansehn.
5/10